Carl Djerassi

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Djerassi, Carl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35383
GNDGemeindsame Normdatei 119064138
Wikidata Q78608
GeburtsdatumDatum der Geburt 29. Oktober 1923
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 30. Jänner 2015
SterbeortSterbeort San Francisco
BerufBeruf Chemiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 26.09.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ernest Guenther Award der American Chemical Society (Verleihung: 1969)
  • National Medal of Science (Verleihung: 1973)
  • National Medal of Technology (Verleihung: 1991)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1999)
  • Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (Verleihung: 2001)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (Verleihung: 2002)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (Verleihung: 2002)
  • Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (Verleihung: 2003)
  • Erasmus-Medaille der Academia Europaea (Verleihung: 2003)
  • Goldmedaille des American Institute of Chemists (Verleihung: 2004)
  • Lichtenberg-Medaille der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Verleihung: 2005)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2008)
  • Ehrendoktor der Universität Wien (Übernahme: 5. Juni 2012)
  • Ehrendoktor der Universität für Angewandte Kunst Wien (Verleihung: 2014)

Carl Djerassi, * 29. Oktober 1923 Wien, † 30. Jänner 2015 San Francisco, Chemiker.

Biografie

Carl Djerassi kam als Sohn eines jüdischen Ärztepaares zur Welt; seine Mutter war Wienerin, sein Vater Bulgare. Seine frühe Kindheit verbrachte Djerassi in Bulgarien, nach der Scheidung der Eltern kehrte er mit der Mutter nach Wien zurück. 1938 floh er in die USA, wo ihm Pflegeeltern den Besuch der High School in Newark und der University of Wisconsin ermöglichten. Bereits im Alter von 21 Jahren promovierte er in organischer Chemie. Zunächst war er in der Industrieforschung für die Pharmafirma CIBA in New Jersey tätig, ab 1949 für die Firma Syntex in Mexiko.

Hier gelang ihm die Synthetisierung des Hormons Cortison, wodurch dessen Massenproduktion ermöglicht wurde. Gemeinsam mit den Bostoner Pharmakologen Gregory Pincus und John Rock konnte er 1951 erstmals das Schwangerschaftshormon Gestagen synthetisieren und hatte damit die Grundlage für die sogenannte "Antibabypille" geschaffen – eine Bezeichnung, die Djerassi selbst ablehnte, weil er die "Pille" nicht als gegen Babys, sondern für die Frauen gerichtet sah.

Ab 1952 lehrte Carl Djerassi an der Wayne State University in Detroit. 1959 wechselte er an die Stanford University in Kalifornien, von der er 2002 emeritierte. Seine Forschungsschwerpunkte waren Empfängnis, Reproduktionsmedizin und ihre Folgen für die Familie.

Die Auseinandersetzung mit den Fragen der gesellschaftlichen Auswirkungen von biomedizinischer Forschung führte schließlich zu Djerassis zweiter Karriere als Schriftsteller, in deren Rahmen er mit der "Science in Fiction" ein neues Genre kreierte. Auf Gedichte und Kurzgeschichten folgten ab 1997 auch Theaterstücke. Seine Autobiografie "The Pill, Pygmy Chimps and Degas' Horse" (deutsch unter dem Titel "Die Mutter der Pille") erschien 1991. Mehrere autobiografische Varianten (zuletzt "Der Schattensammler", 2013) folgten.

Seit Mitte der 1960er Jahre sammelte Carl Djerassi die Werke von Paul Klee. 69 Arbeiten des Schweizer Künstlers schenkte er 2008 der Albertina, den anderen Teil der etwa 160 Bilder überließ er dem Francisco Museum of Modern Art.

Erstmals kehrte Djerassi in den 1950er Jahren nach Wien zurück, um an einem biochemischen Kongress teilzunehmen. In seinen letzten Lebensjahren war er häufiger in seiner Geburtsstadt zu Gast und hatte nach dem Tod seiner Frau Diane Middlebrook hier auch einen Wohnsitz. Einer seiner letzten großen öffentlichen Auftritte in Wien fand am 19. Mai 2014 im Rahmen der "Wiener Vorlesungen" statt.

2004 bekam er unter Beibehaltung seiner US-Staatsbürgerschaft, die er nach seiner Flucht erhalten hatte, die österreichische Staatsbürgerschaft "im Republiksinteresse" zurück. "Als Chemiker bin ich Amerikaner. Kulturell ist das eine ganz andere Sache", meinte Djerassi einmal.

Der Wissenschaftler war Träger zahlreicher internationaler Auszeichnungen, darunter finden sich rund 30 Ehrendoktorate.

Quellen

Literatur

Weblinks