Wiener Vorlesungen

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Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Veranstaltung
Datum vonDatum (oder Jahr) von 6. Mai 1987
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Thema
VeranstalterVeranstalter Wienbibliothek im Rathaus
Teilnehmerzahl
Gewalt
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  58219
GNDGemeindsame Normdatei
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri

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Die Wiener Vorlesungen sind ein zeitgemäßes Veranstaltungsformat der Stadt Wien, das bei freiem Eintritt den persönlichen Kontakt mit starken Stimmen der Wissenschaft ermöglicht. Die Veranstaltungen finden auf Einladung des Wiener Bürgermeisters und der Kultur- und Wissenschaftsstadträtin statt. Alle Wiener Vorlesungen können jederzeit und kostenlos über die Website wienervorlesungen.at abgerufen werden.

Die Wiener Vorlesungen wurden 1987 von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) begründet. Erster Referent war der ehemalige Bundespräsident Rudolf Kirchschläger zum Thema "Was ist das Gemeinsame? Möglichkeiten und Grenzen des Miteinander".

Ziel der Veranstaltungsreihe war und ist es, Impulse für Diskussionen und Auseinandersetzung zu gesellschaftsrelevanten Themen zu setzen. In den drei Jahrzehnten ab 1987 ging es etwa um die Globalisierung, das Ende des Ost-West-Konflikts, den Prozess der Europäischen Integration, die Finanzkrise, das Aufgehen der Arm-Reich-Schere und die digitalen Revolutionen. Vorträge hielten dabei international renommierte Persönlichkeiten wie Aleida Assmann, Pierre Bourdieu, Christina von Braun, Marion Dönhoff, Michail Gorbatschow, Jürgen Habermas, Ágnes Heller, Bruno Kreisky, Niklas Luhmann, Herta Müller, Jeremy Rifkin oder Jean Ziegler. In Summe konnte das hochkarätige Wissenschaftsformat bisher in rund 1.500 Veranstaltungen mit über 5.000 Referentinnen und Referenten aus allen Kontinenten rund 600.000 Besucherinnen und Besucher anziehen.

Eine Zielsetzung, die die Wiener Vorlesungen in ihrer Geschichte konsequent verfolgt haben, war und ist die Einladung von Persönlichkeiten, die in Wien ihre Wurzeln hatten und von den Nationalsozialisten aus ihrer Heimatstadt vertrieben wurden. Dazu zählen Referentinnen und Referenten wie Hermann Bondi, Erwin Chargaff, Carl Djerassi, Heinz von Foerster, Ernst Gombrich, Eric J. Hobsbawm, Marie Jahoda, Eric Kandel, Otto Kernberg, Ruth Klüger, Walter Kohn, Frederic Morton, George Weidenfeld, Hilde Zaloscer oder Harry Zohn. Diese konnten dabei wieder eine Beziehung zu der Stadt ihrer Wurzeln und den Menschen, die sie heute bewohnen, aufbauen. Ein weiteres wichtiges Thema, das die Wiener Vorlesungen begleitet, betrifft die Auseinandersetzung mit der Wissens- und Wissenschaftsstadt Wien: Das Dialogforum will durch die Vorstellung von verschiedensten Projekten, Universitäten und Institutionen das Interesse an wissenschaftlichen Themen und wissenschaftlicher Arbeit in Wien anregen.

Die Programmplanung lag von 1987 bis 2017 bei Hubert Christian Ehalt, Wissenschaftsreferent der Stadt Wien von 1984 bis 2016. Daniel Löcker, Wissenschaftsreferent der Stadt Wien (seit 2016), gab der Veranstaltungsreihe ein moderneres Erscheinungsbild und stellte den Vorträgen erstmalig ein Jahresthema – 2018: „Demokratie in Österreich, 100 Jahre Republik“ – voran. Dazu finden die Wiener Vorlesungen unter Einbindung der Hochschulen und wissenschaftlichen Institutionen im Wiener Rathaus, aber auch verstärkt in den Bezirken statt. Mit 1. Juli 2022 wurde die Durchführung und Organisation der Wiener Vorlesungen von der Stadt Wien – Kultur (MA 7) auf die Wienbibliothek im Rathaus (MA9) übertragen.

2023

Die Wiener Vorlesungen befassen sich 2023 mit aktuellen Themen wie Künstliche Intelligenz, die Quantentheorie oder das Wiener Wasser und der geschichtliche Hintergrund zur Nachkriegszeit mit Bezug auf die Gegenwart, unter anderem:

  • Aleida Assmann: „Kann man die Vergangenheit reparieren?. Gespaltene Nationen und gegensätzliche Narrative“
  • Wolfgang Maderthaner: „Die Zerstörung der Demokratie. Legitimationsmuster des Austrofaschismus“
  • Franz Essl: „There is no future … on a dead planet. Die politische Dimension des Artensterbens“
  • Gertrud Haidvogl, Günter Blöschl: „Wiener Wasser. Ressource der Zukunft“
  • Anton Zeilinger: „Eine Reise durch die wunderbare Welt der Quanten“
  • Ruth Fulterer, Sabine T. Köszegi, Helga Nowotny, Johanna Pirker: „Künstliche Intelligenz. An der Zeitenwende?“

2022

Im Jahr 2022 steht das Thema Klimagerechtigkeit im Mittelpunkt und der Notwendigkeit einer Transformation zu einer klimafreundlichen Gesellschaft, unter anderem:

  • Verena Winiwarter: „Eine klimagerechte Gesellschaft. Rechtsstaat, Demokratie und nachhaltige Entwicklung“
  • Bernd Marin: „Die Welt danach. Leben, Arbeit und Wohlfahrt nach dem Corona-Camp“
  • Rudolf Krska: „Essen ohne Gift. Globale Herausforderungen und nachhaltige Lösungen“
  • Keywan Riahi: „Null Emissionen. Ist das Klima noch zu retten?“
  • Hella Pick: „Österreicherin, Britin, Weltbürgerin“

2021

Im Mittelpunkt des Jahresthemas 2021 stehen Befunde zum Spannungsverhältnis von Individuum und Gesellschaft, unter anderem:

  • Philipp Blom: „Macht euch die Erde untertan“
  • Renée Schroeder: „Was ist das Leben?“
  • Julia Ebner: „Extremismus im Widerstand“
  • Marjorie Perloff: „Die verschwundene Austromoderne nach 1938“
  • Stefan Thurner / Peter Klimek: „Complexity Science – zwischen neuem Weltbild und Pandemie-Management“

2020

Durch die Covid-19-Pandemie verlief das Veranstaltungsjahr 2020 völlig anders als gedacht, allein die erste Veranstaltung des Jahres konnte wie geplant stattfinden: „Jüdische Weisheit für jede Lebenslage“ mit Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg. Die folgende Wiener Vorlesung zum Beethoven-Jahr 2020 fand bereits ohne Publikum statt. Das Jahresthema „Die Zukunft der Stadt“ bekam in Anbetracht der herausfordernden Situation eine neue Bedeutung. Das ursprünglich geplante Programm wurde auf den Kopf gestellt und das neue Format Wiener Vorlesungen online gestartet, das die Krisensituation aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtete:

  • Ulrike Guérot: „Die Post-Corona-Demokratie in Europa“
  • Georg Psota: „Gemeinsam statt einsam“
  • Barbara Prainsack: „Gesellschaft im Umbruch: Was macht die Pandemie mit uns?“
  • Christian Korunka: „Arbeiten im Home-Office“

Das restliche Jahr 2020 bot einige weitere Highlights in Bezug zum Jahresthema mit einer stark angestiegenen Nutzung des Angebotes online, via Fernsehen und auch über Soziale Medien, unter anderem mit:

  • Nuno Maulide: „Die Kunst der Wissenschaft“
  • Robert Pfaller: „Die Einbildungen. Das Zwiespältige. Die Geselligkeit“
  • Spezial-Vorlesung: „100 Jahre Wiener Landtag
  • Roger de Weck: „Kraft und Krisen der Demokratie“
  • Thomas Madreiter: „Die nachhaltige Stadt – Lebensräume der Zukunft“
  • Erika Freeman: „Wunder geschehen – man weiß nur nicht wann“

2019

Im Jahr 2019 näherten sich die Wiener Vorlesungen nach dem Motto „Utopie-Dystopie“ den Möglichkeiten, Chancen und Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte, dem Wandel von Arbeits- und Lebenswelten an, um zu erfahren, was uns künftig erwarten kann – aber auch soll, unter anderem mit:

  • Stefan Thurner: „Big Data und die Folgen“
  • Jean Ziegler: „Was ist so schlimm am Kapitalismus?“
  • Spezial-Vorlesung: „100 Jahre Rotes Wien
  • Julian Nida-Rümelin und Nathalie Weidenfeld: „Ethik im Zeitalter Künstlicher Intelligenz“
  • Rutger Bregman: „Utopien für Realisten“
  • Spezial-Vorlesung: „Paradox Europa. In memoriam Ágnes Heller“
  • Sigrid Stagl: „Ökonomie und Klima“
  • Jürgen Knoblich: „Mensch der Zukunft: Selbst gemacht?“

2018

Vorlesungen gab es im Jahr 2018 unter anderem von:

  • Bernard-Henri Lévy (französischer Philosoph): „An End to Antisemitism!“
  • Noah Sow: „Zivilcourage!“
  • Manfred Nowak: „Menschenrechte in Würde“
  • Pieter M. Judson: „1918 und danach“
  • Timothy Snyder: „Der Weg in die Unfreiheit“

Literatur

  • Hubert Christian Ehalt [Hg.]: Wiener Vorlesungen 1987-2017. Standortbestimmung, Aufklärung, Navigation. Weitra: Bibliothek der Provinz 2017 (Enzyklopädie des Wiener Wissens, 30)
  • Die Wiener Vorlesungen erscheinen als Buchreihe im Picus Verlag.

Weblinks