Heinz von Foerster

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Foerster, Heinz von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr., Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  34817
GNDGemeindsame Normdatei 118836560
Wikidata Q78688
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. November 1911
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 2. Oktober 2002
SterbeortSterbeort Pescadero
BerufBeruf Kybernetiker, Physiker, Philosoph
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 4.04.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (Verleihung: 31. Jänner 1997, Übernahme: 13. November 1997)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 21. September 2001, Übernahme: 18. Oktober 2001)
  • Gregory-Bateson-Preis (Verleihung: 1. Mai 2002)
  • Ehrenpreis des Viktor-Frankl-Fonds der Stadt Wien (Verleihung: 2000)


Heinz von Foerster, * 13. November 1911 Wien, † 2. Oktober 2002 Pescadero, Kybernetiker, Physiker, Philosoph.

Biographie

Heinz von Foerster stammte aus einer bürgerlichen Familie, die über ein großes Netzwerk zu Wissenschaftlern und Künstlern verfügte. Zu diesem gehörten auch der Philosoph Ludwig Wittgenstein und der Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal. Sein Großvater Ludwig Christian Friedrich Förster war ein bedeutender Architekt der Ringstraßen-Ära.

Foerster studierte ab 1930 an der Technischen Hochschule in Wien, widmete sich aber auch der Philosophie, insbesondere jener des Wiener Kreises. Ab 1939 war er in der Plasmaforschung in Berlin tätig, schloss seine Studien 1944 an der Universität Breslau ab und kam nach 1945 wieder nach Wien, wo er als Wissenschaftsredakteur beim Sender Rot-Weiß-Rot arbeitete. Seine Publikation "Das Gedächtnis. Eine quantenmechanische Untersuchung", 1948 bei Deuticke erschienen, lenkte die Aufmerksamkeit von Warren S. McCulloch, dem amerikanischen Pionier der künstlichen Intelligenz, auf Foerster. Er wurde daraufhin zu einer Kybernetik-Tagung der Macy-Foundation eingeladen und berichtete dort über seine Theorie zur Funktionalität des Gedächtnisses im Hinblick auf Erinnern und Vergessen.

Von 1949 an war er an der Universität von Illinois in Urbana (USA) tätig, ab 1951 als Professor für Electrical Engineering und Leiter des Electron Tube Laboratorys, ab 1962 auch als Professor für Biophysik. 1957 gründete er das Biological Computer Laboratory, das an der Entwicklung der Theorie selbstorganisierender Systeme maßgeblichen Anteil hatte. Im letzten Projekt wurde versucht, die erreichten erkenntnistheoretischen Fortschritte zu kodifizieren und die "first order cybernetics", die sich mit "beobachteten Systemen" beschäftigte, um eine "second order cybernetics", die sich mit "beobachtenden Systemen" beschäftigte, zu ergänzen. Diese Thesen wurden in der Soziologie von Niklas Luhmann aufgegriffen und ausgebaut.

1976 emeritierte Foerster und übersiedelte nach Pescadero, Kalifornien. In Palo Alto kam er in Kontakt mit Psycholgen und Therapeuten, darunter Paul Watzlawick, was insbesondere in den 1980er Jahren zu einem neuen Schub an Forschungen und Vorträgen führte.

Eine schwere Erkrankung schränkte seine umfangreichen Aktivitäten ab 1997 erheblich ein. Im Jahr 2000 übergab er einen großen Teil seines Archivs an das Institut für Zeitgeschichte der Wiener Universität, um dieses Material der historischen Forschung zugänglich zu machen. 2001 besuchte Heinz von Foerster das letzte Mal Wien, um zwei Auszeichnungen in Empfang zu nehmen.

Zu Foersters bekanntesten Publikationen in Deutsch gehören “Sicht und Einsicht. Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie“ (1985), “Kybern-Ethik“ (1993), “Wissen und Gewissen. Versuche einer Brücke“ (1993), “Konstruktivismus und Kognitionswissenschaft“ (1997), “Der Anfang von Himmel und Erde hat keinen Namen“ (1997), “Wie wir uns erfinden – eine Autobiographie des radikalen Konstruktivismus“ (1999).

Literatur

Weblinks