Paul Lendvai

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Paul Lendvai bei einer Wiener Vorlesung, 2019
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lendvai, Paul
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  36252
GNDGemeindsame Normdatei 119383683
Wikidata Q872938
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. August 1929
GeburtsortOrt der Geburt Budapest 4008684-7
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Journalist, Publizist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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BildnameName des Bildes PaulLendvai.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Paul Lendvai bei einer Wiener Vorlesung, 2019

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Leiter der Osteuropa-Redaktion des ORF (1982 bis 1987)
  • Intendant von Radio Österreich International (1987 bis 1998)
  • Chefredakteur der "Europäischen Rundschau" (1973 bis 2020)

  • Axel-Corti-Preis (Verleihung: 1998)
  • Concordia-Preis für das Lebenswerk (Verleihung: 2022)
  • Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (Verleihung: 2020)
  • Europäischer Buchpreis für Essays (Verleihung: 2018)
  • Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln (Verleihung: 2008)
  • Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik (Verleihung: 2005)
  • Dr.-Alois-Mock-Europa-Preis (Verleihung: 2002)
  • Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung (Verleihung: 2001)
  • Großer Ehrenpreis des Burgenländischen Journalistenpreises (Verleihung: 2000)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark (Verleihung: 1990)
  • Kommandeurskreuz des Verdienstordens der Republik Polen (Verleihung: 1999)
  • Verdienstkreuz mit Stern der Republik Ungarn (Verleihung: 2003)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 20. Dezember 1974)
  • Silbernes Komturkreuz für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (Verleihung: 1997)
  • Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (Verleihung: 1994)
  • Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis (Verleihung: 1974)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 25. März 1994)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 10. Juli 2001)
  • Ordre National du Mérite (Verleihung: 7. Dezember 1997)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 1. August 1989, Übernahme: 24. August 1989)
  • Dr. Karl Renner-Preis der Stadt Wien (Übernahme: 15. März 1984)
  • Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD (Übernahme: 5. November 1990)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 3. Juni 1986)


Paul Lendvai, * 24. August 1929 Budapest, Journalist.

Biografie

Paul Lendvai wurde in Budapest als Sohn jüdischer Eltern geboren. Nur knapp entging er im Herbst 1944 der Deportation in ein Todeslager. Nach der Matura begann er ein Studium der Rechtswissenschaften und arbeitete daneben als Journalist. Obwohl zu diesem Zeitpunkt überzeugter Marxist, wurde er 1953 als "politisch Unzuverlässiger" verhaftet und interniert. In weiterer Folge erhielt er Berufsverbot und drei Jahre lang keine Anstellung. Über den ungarischen Volksaufstand 1956 berichtete er offen und setzte sich schließlich über mehrere Stationen nach Wien ab.

In Österreich begann Lendvai seine journalistische Laufbahn als Osteuropa-Korrespondent bei der Tageszeitung "Die Presse" und erlangte 1959 die österreichische Staatsbürgerschaft. Von 1960 bis 1982 wirkte er als Korrespondent für das Londoner Blatt "Financial Times" sowie als Kolumnist für verschiedenste Zeitungen und Rundfunkanstalten, darunter die "Times", die "New York Times", "Die Welt" und in Österreich neben der "Presse" auch die "Kleine Zeitung", "Die Furche", "Die Zukunft" oder die "Wochenpresse". 1973 gründete er die "Europäische Rundschau", eine Vierteljahresschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, die er bis 2020 als Chefredakteur und Mitherausgeber leitete.

Größere Bekanntheit erreichte der Journalist mit außenpolitischen Kommentaren im ORF, wo er auch am Aufbau einer Osteuropa-Redaktion beteiligt war. 1982 wurde er zum Chefredakteur dieser Einheit berufen. Als Intendant wechselte Lendvai 1987 zu Radio Österreich International und blieb hier bis 1998 tätig. Bis heute leitet er die international besetzte TV-Diskussionssendung "Europastudio" und schreibt regelmäßige Kolumnen für österreichische Tageszeitungen.

Darüber hinaus ist Paul Lendvai Autor zahlreicher Bücher, vorrangig über den mittelosteuropäischen Raum, die auch in mehrere andere Sprachen (wie Englisch, Ungarisch, Französisch, aber auch Japanisch, Hebräisch oder Estnisch) übersetzt wurden. Zu seinen publizistischen Erfolgen zählen etwa "Kreisky. Portrait eines Staatsmannes" (1972), "Die Grenzen des Wandels. Spielarten des Kommunismus im Donauraum" (1977), "Das einsame Albanien" (1985), "Die Ungarn" (1999), "Mein Österreich. 50 Jahre hinter den Kulissen der Macht" (2007), "Mein verspieltes Land" (2010), "Orbáns Ungarn" (2016) und zuletzt "Vielgeprüftes Österreich: Ein kritischer Befund zur Zeitenwende" (2022). 2013 erschienen seine Lebenserinnerungen unter dem Titel "Leben eines Grenzgängers".

Außerdem war Lendvai Gastprofessor an der Universität von Kalifornien und hielt im In- und Ausland zahlreiche Vorträge über internationale Fragen. Er wurde mit vielen Ehrungen für sein journalistisches wie publizistisches Werk ausgezeichnet.

Quellen

Literatur

Weblinks