Die Presse

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Zeitung
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1848
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 31. Oktober 1896
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18533
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri

Es wurden noch keine Adressen erfasst!

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.


Die Presse, österreichweit erscheinende Tageszeitung im Qualitätssegment.

1) Liberale Zeitung, die 1848 von August Zang und Leopold Landsteiner (der die Chefredaktion übernahm) gegründet wurde, wesentlich zum Aufbau und zur Entwicklung des Wiener Pressewesens beitrug und auch im Ausland Verbreitung fand. Sie war technisch innovativ (Einführung von Schnellpressen und Anwendung der Stereotypie). Die Presse, die den Standard des westeuropäischen Journalismus mit der Wiener Tradition verband, wurde zum repräsentativen Weltblatt der Monarchie, musste jedoch am 31. Oktober 1896 ihr Erscheinen einstellen. Einen Aderlass hatte sie bereits 1864 zu verkraften gehabt, als die meisten Mitarbeiter zur neugegründeten Neuen Freien Presse abwanderten.

2) Die Herausgabe einer neuen Zeitung dieses Namens wurde bereits im April 1945 von Ernst Molden und seiner Frau Paula Preradović projektiert, wobei an eine auf "seriöses Bildungsniveau" bedachte katholische Zeitung gedacht wurde. Tatsächlich fiel nach langen Diskussionen mit maßgebenden Persönlichkeiten die Entscheidung dahingehend, dass Friedrich Funder (vor 1938 Chefredakteur der "Reichspost") eine Wochenzeitschrift dieses Typs gründen sollte, Molden hingegen eine dem Niveau der Neuen Freien Presse entsprechende große Tageszeitung. Die Presse erschien ab dem 26. Jänner 1946 als Wochenzeitung, ab dem 19. Oktober 1948 dann als Tageszeitung. In Folge entwickelte sie sich zu einer österreichweit erscheinenden Qualitätszeitung. 1963 wurde die Zeitung auf internationales Großformat umgestellt, das sie bis 1993 beibehielt (seither erscheint das Blatt im sogenannten "Berliner Format"). Die Redaktion verstand es bis heute, Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft als regelmäßige Gastkommentatoren in die Zeitung einzubinden (2017 zum Beispiel Rudolf Taschner oder Kurt Scholz). Ilse Leitenberger ("Spectrum") und Pia Maria Plechl (Wissenschaft) setzten in ihren Ressorts neue Akzente. 1985 führte "Die Presse" als erste europäische Zeitung im Ganzseitenumbruch die Datenfernübertragung zur Druckerei ein.

Eineinhalb Jahrzehnte blieb "Die Presse" hinsichtlich ihrer Eigentümerstruktur mit der Familie Molden verbunden, 1965 erwarb die Bundeswirtschaftskammer einen Großteil der Zeitung, 1974 erfolgte die Umwandlung der GmbH in den "Verein zur Förderung der freien bürgerlichen Presse". 1991 übernahm der Styria-Verlag die Mehrheitsanteile, um im Jahr 1999 auch die restlichen Anteile an der Zeitung zu erwerben. Seit 15. März 2009 erscheint wöchentlich die "Presse am Sonntag"; sie ist die erste sonntags publizierte Qualitätszeitung. Aktuelle Spezialseiten erscheinen am Montag mit dem "Rechtspanorama", am Mittwoch mit einem eigenen Bildungsteil, am Freitag mit dem Magazin "Schaufenster" (eine der ältesten Magazinbeilagen der Welt) und am Samstag mit der Beilage "Spectrum". Seit 2015 erscheint das umfangreiche Magazin "Die Presse Geschichte".

Als Blattlinie werden im Redaktionsstatut neben der Unabhängigkeit von politischen Parteien unter anderem "bürgerlich-liberale Auffassungen auf einem gehobenen Niveau", "soziale Gerechtigkeit bei Aufrechterhaltung der Eigenverantwortlichkeit", der Einsatz für die Grundfreiheiten und Menschenrechte sowie das Bekenntnis zur freien unternehmerischen Initiative und zum Leistungswettbewerb genannt. Im Jahresschnitt 2015/2016 erreichte die "Presse" wochentags 315.000 und sonntags 345.000 Menschen. Die bundesweite Reichweite wird mit 4,6 Prozent (2018/2019) angegeben, wobei der Wert in Wien mit 8,6 Prozent am höchsten ist.

Chefredakteure

Herausgeber (bis 1995)

  • 1946-1953 Ernst Molden
  • 1953-1961 Fritz Molden
  • 1961-1966 Fred Ungart (Eigentümer und Herausgeber) und Wolf In der Maur (geschäftsführender Herausgeber)
  • 1967-1976 Die Presse-Verlagsgesellschaft
  • 1976-1989 Otto Schulmeister
  • 1989-1990 Gerd Bacher
  • 1990-1995 Die Presse-Verlagsgesellschaft

Literatur

  • Kurt Paupié: Kurt Handbuch der Österreichischen Pressegeschichte 1848-1959. Band 1. Wien: Wilhelm Braumüller 1960, S. 135 ff.
  • Walter Pasteyrik: Die alte "Presse" (1848-1864). Diss. Univ. Wien. Wien 1948.
  • Günter Düriegl: 150 Jahre Die Presse (ein Stück Österreich) [16. Mai bis 30. August 1998]. Wien: Eigenverlag des Historischen Museums der Stadt Wien 1998 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 237).
  • Pia Maria Plechl: Eine Zeitung von sehr seriösem Bildungsniveau wurde geplant. In: Die Presse, 03.05.1995.
  • Die Presse: Blattlinie [Stand: 07.02.2017].
  • Styria Media Group: Die Presse - Ein intellektuelles Aushängeschild [Stand: 07.02.2017].
  • Media-Analyse 2018/2019 [Stand: 13.01.2020] .

Weblinks