Carl Josef Geiger
Geiger Carl Josef, * 14. Dezember 1822 Alsergrund 26 (8, Alser Straße 15, Schlösselgasse 26), † 19. Oktober 1905 Wien 4, Karolinengasse 19 (Zentralfriedhof), Maler, Enkel des Kupferstechers Andreas Josef Geiger, Gattin (2. Februar 1852 Wien) Aloisia Popowitsch ( * 2. Februar 1832 Stadt 528, † 25. August 1915 Wien 4, Seisgasse 8). Kam bereits 1835 an die Akademie der bildenden Künste, wo er von Josef Führich und Leopold Kupelwieser unterrichtet wurde und sich dem Stil Führichs anschloß. Arbeitete zunächst als Buchillustrator, Hersteller von Ehrenbürgerdiplomen und Huldigungsadressen (meist im Auftrag der Stadt Wien), war aber auch als Emailmaler und Freskenrestaurator (Lichtentaler Kirche und Halle der fürstlichen Liechtensteinschen Gemäldegalerie) tätig. Später wandte er sich der Sakralmalerei zu. Von ihm stammen der Votivaltar in der Stephanskirche (1854) sowie religiöse Gemälde in der Votivkirche (unter anderem ein von Erzherzog Albrecht gestiftetes „Fenster für Galizien-Lodomerien", das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde) und der Elisabethkirche. Er fertigte Teile der ehemaligen Innenausstattung der Oper (Foyer), schuf die Grisaillen mit Kinderdarstellungen im Burgtheater sowie Fresken und Grisaillen in der Börse und der Albertina, im Palais Kinsky und in der Akademiebibliothek. Neben Zeichnungen für die Zeitschrift „Humorist" malte er im Auftrag Franz Josephs I. Aquarelle zu Liedern Schuberts, zu Mozarts „Don Juan", Webers „Freischütz" und Haydns „Die Jahreszeiten". Geiger war 1851-1853 provisorischer Lehrer der Elementarzeichnungs- und Modellierschule an der Akademie, 1853-1865 Professor für Malerei an der Vorbereitungsschule.
Quellen
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923 [Gesamtaufnahme]
- Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 153 f.
- Walther Buchowiecki / Margarethe Poch Kalous: Geschichte der bildenden Kunst in Wien: Geschichte der Malerei in Wien. Das Wiener Kunsthandwerk seit der Renaissance. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe 7/2), S. 149
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 10. Wiesbaden: Steiner 1981, S. 24 ff.
- Heinrich von Ferstel (1828 - 1883). Bauten und Projekte für Wien. Hermesvilla, Lainzer Tiergarten 26. März 1983 bis 18. März 1984. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1984 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 81), S. 19, 30, 45, 64
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 77
- Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 163
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 198
- Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Neue Folge 1), Register