Carl Ludwig Costenoble

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Costenoble, Carl Ludwig
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Costenoble, Karl Ludwig
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  22949
GNDGemeindsame Normdatei 116689234
Wikidata Q1732203
GeburtsdatumDatum der Geburt 28. Dezember 1769
GeburtsortOrt der Geburt Herford, Westfalen
SterbedatumSterbedatum 28. August 1837
SterbeortSterbeort Prag
BerufBeruf Schauspieler, Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Schauspieler, Schriftsteller
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14 A, Nummer 50
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab

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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Carl Ludwig Costenoble, * 28. Dezember 1769 Herford, Westfalen, † 28. August 1837 Prag, Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller.

Biografie

Carl Ludwig Costenoble wurde in Herford in Westfalen geboren, wo sein Vater Carl Costenoble als reformierter Prediger tätig war. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1778 zog die Mutter mit den vier Kindern nach Magdeburg. Dort besuchte Costenoble die Domschule, danach die Friedrichsschule.

Über die jugendliche Begeisterung für das Marionettentheater kam Costenoble zur Schauspielerei. Er nahm seine Ausbildung selbst in die Hand, erlernte mehrere Instrumente und studierte die dramatische Literatur, bis er schließlich 1790 Magdeburg verließ und von der Wismarer Wandertheatertruppe Klos und Butenop engagiert wurde. Sein Debüt gab er in August von Kotzebues "Menschenhaß und Reue". In Altona, wo die Truppe für einige Zeit Station machte, konnte er Friedrich Ludwig Schröder auf der Bühne sehen, der zusammen mit August Wilhelm Iffland zu Costenobles großen schauspielerischen Vorbildern wurde.

Nach einem Aufenthalt in Berlin kehrte Costenoble 1792 nach Magdeburg zurück. Dort widmete er sich musikalischen Studien, um − dem Wunsch seiner Mutter entsprechend – Kapellmeister zu werden. Er nahm aber bereits 1794 ein Angebot zu einem Bühnenengagement in Bayreuth an und heiratete im gleichen Jahr die Schauspielerin Johanna Margarethe Steinhäuser. Es folgten Engagements in Salzburg, Magdeburg, Nürnberg und Hamburg.

Hatte Costenoble bis dahin das Publikum in komischen Rollen, im Fach des Intriganten, als Sänger und mit instrumentalen Einlagen für sich gewinnen können, so entwickelte er sich später in Wien zum gefeierten Charakterdarsteller. Im Ensemble des Burgtheaters, dem er von 1818 bis zu seinem Tod angehörte, wurde Costenoble besonders für seine Darstellung des Klosterbruders in Lessings "Nathan der Weise" sowie des Shylock in Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig" berühmt. In Wien führte er auch Regie und verfasste knapp zwei Dutzend Theaterstücke, die zwar beim Publikum sehr beliebt waren, literaturgeschichtlich aber kaum von Belang sind. Seine umfangreichen Tagebuchaufzeichnungen hingegen sind von großem kultur- und theatergeschichtlichem Wert.

Costenoble verstarb auf der Rückreise von einem Hamburger Gastspiel am 28. August 1837 in Prag und wurde am 1. September 1837 in Wien beerdigt.

Werke

  • Carl Ludwig Costenoble: Dramatische Spiele. Hamburg 1810−1811
  • Carl Ludwig Costenoble: Fehlgeschossen. Posse in 1 Aufzug. Wien: Wallishausser 1813
  • Carl Ludwig Costenoble: Gesänge aus der komischen Oper: Der Unsichtbare, in einem Akt. Die Musik von Carl Eule. 1814
  • Carl Ludwig Costenoble: Lustspiele. Wien: Tendler 1830
  • Carl Ludwig Costenoble: Skizzen aus meinem Leben. In: Mittheilungen aus Wien. Jg. 34 (1834), 2. Bd., S. 81–107; 3. Bd., S. 93–144; 4. Bd., S. 37–54
  • Carl Ludwig Costenoble: Aus dem Burgtheater. 1818–1837. 2 Bde. Wien: Konegen 1889
  • Alexander von Weilen [Hg.]: Carl Ludwig Costenoble’s Tagebücher von seiner Jugend bis zur Übersiedlung nach Wien 1818. 2 Bde. Berlin: Verlag der Gesellschaft für Theatergeschichte 1912
  • Alexander von Weilen [Hg.]: Costenoble über Grillparzer. Ungedruckte Notizen aus den Tagebüchern. Wien 1915

Quellen

Literatur

  • Malaika Eschbaumer: Carl Ludwig Costenoble "Mein Lebenslauf". Tagebücher 1769−1818. Diss. Univ. Wien. Wien 2013
  • Eleonora Schneck: Karl Ludwig Costenobles Leben und Wirken am Wiener Hofburgtheater (1818−1837). Mit neuen Mitteilungen aus Costenobles Tagebüchern. Diss. Univ. Wien. Wien 1935


Carl Ludwig Costenoble im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks