Chogelbrunn
Chogelbrunn (19). Die ältere Forschung verlegte den Ort auf die Jägerwiese und brachte seinen Namen mit dem nahegelegenen „Hermannskogel" und einer der dortigen „Brunnquellen" in Verbindung.
Um 1230 sei die Ansiedlung vom damaligen Eigentümer, Herzog Heinrich von Mödling, an das Stift Klosterneuburg verkauft worden, tatsächlich werden im mittelalterlichen Zehentregister Klosterneuburgs Weingärten am ,,Hermannschobel" erwähnt (1355).
Herzog Friedrich II. brachte Chogelbrunn eigenmächtig an sich; nach seinem Tod (1246) verkaufte es seine Tochter Gertrude an Heinrich von Liechtenstein. Wegen der Rückgabe des Dorfs entspann sich ein langwieriger Rechtsstreit; sogar eine päpstliche Intervention blieb erfolglos.
Erst 1261 bestätigte König Ottokar den Klosterneuburgern ihren Rechtsanspruch auf den Besitz. 1417 ist der Bestand der Ortschaft noch nachweisbar. Seit dieser Zeit kommt sie in keiner Urkunde mehr vor.
Starzer ging von der älteren Lokalisierung ab und neigte dazu, Chogelbrunn mit Kollnbrunn bei Pyrawarth (Viertel unter dem Mannhartsberg) zu identifizieren; seiner Meinung nach gab es im Mittelalter am Hermannskogel zwar Weingärten, aber keine Ortschaft auf der Jägerwiese.
Anfang des 19. Jahrhunderts führte die Überlieferung möglicherweise noch dazu, das Agnesbrünnl auch Kogelbrünnl zu nennen; es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass der Name sich damals lediglich von Hermannskogel ableitete.
Literatur
- Karl Lechner: „Chalwenperg" – „Kalenberg" – Leopoldsberg. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 30 (1959), S. 77 f.
- Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 249
- Albert Starzer: Geschichte der landesfürstlichen Stadt Klosterneuburg. 1900
- Topographie von Niederösterreich. 8 Bände. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1877-1929. Band 5: Kollnbrünn