Agnesbrünnl

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Brunnen
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis unbekannt
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Agnesbründl, Jungfernbrünnl, Kogelbrünnl
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Agnes (Heilige)
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16884
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Wasser, Wasserleitungen, Wasserversorgung, Brunnen, Erste Hochquellenleitung, Zweite Hochquellenleitung
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 9.10.2023 durch WIEN1.lanm08uns

Es wurden noch keine Adressen zu diesem Bauwerk erfasst!

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!


Agnesbrünnl (Agnesbründl, Jungfernbrünnl; Hermannskogel, Niederösterreich).

Die am Hermannskogel gelegene Quelle (Sage von einer Drachenhöhle) wurde als Jungbrunnen verehrt. Die Annahme, dass dieser Kult in heidnischer Zeit zurückreichte (germanische Göttin Freia als Schützerin der Quelle), ist nicht haltbar. Nachweisen lässt sich erst die Heilige Agnes als Patronin (die Gattin Markgraf Leopolds III. hieß Agnes). Das Agnesbrünnl wurde, da es im Territorium des (seit dem 15. Jahrhundert verschwundenen, einst ansehnlichen) Ortes Chogelbrunn zutage trat, auch „Kogelbrünnl" genannt. Als das Zahlenlotto aufkam (1752), wanderten Lotterieschwestern, besonders am Tag der Heiligen Agnes (28. Jänner) und an jenem der Enthauptung des Heiligen Johannes (29. August), in Scharen hierher, um die auf dem Grund des Quellbeckens angeblich sichtbar werdenden Glücksnummern zu lesen. Die Quelle kam Anfang 19. Jahrhundert wieder in den Ruf wundertätiger Heilkraft. Es wurden Bänke und Betschemel errichtet. Dabei kam es aber zu derart grobem Unfug, dass die uralte Buche, zu deren Füßen die Quelle entsprang, im Auftrag der Behörde gefällt, die Quelle zugeschüttet und die dort aufgestellten Heiligenbilder entfernt werden mussten (sie kamen in die Weidlinger Kirche). Noch 1859 wird jedoch von Waschungen der Augen im Quellwasser berichtet. 1941 fasste man die Quelle in einem Brunnenhäuschen.

Literatur

  • Walter Hirschberg: Das Agnesbrünnl. Volkskundliches um eine Quelle im Wienerwald. 1949
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 110, S. 451 f., S. 473
  • Jahrbuch Landeskunde Niederösterreich (1926/27) S. 1, S. 78 ff.
  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955, S. 1, S. 98
  • Gustav Gugnitz: Sagen und Legenden, S. 22 f., S. 49 f.
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 471
  • Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 37 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 49