Cholerakreuz
Cholerakreuz (19, Sievering; auf dem Weg von der Agnesgasse auf den Dreimarkstein), an welches sich eine mit einer Choleraepedemie zusammenhängende Sage knüpft.
Das einarmige Schmiedeeisenkreuz ruht auf einem vierseitigen Pfeiler. Auf der Vorderseite des Schafts befindet sich ein Mosaik "Madonna mit Kind". Es soll sich über einem Massengrab erheben, in dem die in Sievering von der Cholera Dahingerafften gemeinsam beerdigt worden sind.
Ein übermütiger Jägerbursch erhob zu mitternächtlicher Stunde das Gewehr gegen ein über dem Grab tanzendes Lichtlein, das man einer Seele zuschrieb, die wegen einer ungesühnten Schuld im Grabe keine Ruhe fand. Als er mit dem Gewehrkolben nach dem Licht schlug, löste sich ein Schuss und streckte ihn selbst nieder.
Literatur
- Gustav Gugitz: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien. Wien: Hollinek 1952 (Österreichische Heimat, 17), S. 143
- Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 261 f.
- Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 2