Clemens Heller
Clemens Heller, * 16. Juli 1917 Wien, † 30. August 2002 Lausanne, Historiker.
Biografie
Clemens Hellers Vater, Hugo Heller (1870–1923), war der erste Verleger von Sigmund Freud. Der Vater war in erster Ehe mit der Künstlerin Hermine Ostersetzer verheiratet (zwei Söhne), Clemens entstammte der 1916 geschlossenen Ehe mit Hedwig Neumayr (1881–1947). 1938 floh Clemens Heller in die USA, wo er an der Harvard University studierte. 1947 gründete Heller mit zwei Studienkollegen das "Salzburg Seminar in American Studies" (heute "Salzburg Global Seminar"), nachdem die Witwe von Max Reinhardt, Helene Thimig, dem Unternehmen Schloss Leopoldskron zur Verfügung gestellt hatte. Das Seminar verstand sich als eine Art "intellektueller Marshall-Plan" und wollte mit internationaler Vernetzung und über Vorträge und Diskussionen zu Völkerverständigung und Toleranz beitragen. Heller wurde jedoch bald verdächtigt, unter kommunistischem Einfluss zu stehen, und war nicht mehr weiter für das Seminar tätig.
1949 ging er nach Paris, wo er seine soziologischen Studien weiter betrieb und mit US-amerikanischen Geldern eine sozialwissenschaftliche Bibliothek aufbaute. Er war Assistent des einflussreichen Historikers Fernand Braudel (1902–1985), Professor an der École des hautes études en sciences sociales. Nach Braudels Tod war Heller bis 1992 Administrator der Maison des Sciences de l'Homme.
Quellen
Literatur
- Falk Bretschneider / Matthias Middell: Clemens Heller. In: Comparativ, Leipziger Beiträge zur Universalgeschichte und vergleichenden Gesellschaftsforschung, 13. Jg. (2003), Heft 1, S. 124–127 [Stand: 15.05.2023]
- Salzburg Global Seminar: Clemens Heller [Stand: 15.05.2023]
Clemens Heller im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.