Helene Thimig

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Thimig, Helene
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Thimig-Reinhardt, Ottilie Helene; Werner, Helene
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Kammerschauspielerin. Prof.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  24190
GNDGemeindsame Normdatei 118757113
Wikidata Q88896
GeburtsdatumDatum der Geburt 5. Juni 1889
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 7. November 1974
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schauspielerin, Regisseurin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Akademietheater, Theater, Film, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Theater in der Josefstadt (Institution), Schauspielerin, Regisseurin, Residenzbühne, Theater im Konzerthauskeller
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 14.11.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BestattungsdatumDatum der Bestattung  17. Juni 2015
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Neustifter Friedhof
Grabstelle Gruppe N, Reihe 10, Nummer 69
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Renner-Preis (Verleihung: 1953)
  • Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 1959)
  • Kainz-Medaille (Verleihung: 1962)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (Verleihung: 1969)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 1969)

Helene Thimig, * 5. Juni 1889 Wien, † 7. November 1974 Wien, Schauspielerin, Regisseurin.

Biografie

Helene Thimig war die Tochter des Burgschauspielers Hugo Thimig und seiner Frau Fanny. Nach ihrem Schauspielunterricht bei Hedwig Bleibtreu erhielt sie 1907 ihr erstes Engagement in Baden bei Wien, bei dem sie unter dem Pseudonym Helene Werner auftrat. 1908 bis 1911 spielte sie am Herzöglichen Hoftheater in Meiningen, bevor sie vom Königlichen Schauspielhaus in Berlin engagiert wurde. 1917 trat sie erstmals in einer Inszenierung von Max Reinhardt auf die Bühne, als Elsalil in Gerhart Hauptmanns "Winterballade", womit eine lebenslange Zusammenarbeit und Lebensgemeinschaft begann. 1918 holte sie Max Reinhardt ans Deutsche Theater. Im selben Jahr ließ sich Helene Thimig von ihrem ersten Mann Paul Kalbeck scheiden, mit dem sie seit November 1914 verheiratet gewesen war.

Unter Reinhardts Regie spielte sie unter anderem das Hannerle in Hauptmanns "Hannerles Himmelfahrt" (1918), Ophelia in "Hamlet" (1920), Gretchen im "Urfaust" (1920) sowie die Titelrollen in Goethes "Stella" (1920) und in Hauptmanns "Dorothea Angermann" (1927). 1927/1928 unternahm sie eine große Amerikatournee. In der ersten Aufführung des "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen 1920 verkörperte sie die "Guten Werke", von 1927 bis 1937 "den Glauben". Ab 1932 wirkte sie auch in Filmen mit, wie in "Mensch ohne Namen".

Nachdem sie schon zuvor wiederholt am Theater in der Josefstadt gastiert hatte, wechselte sie 1933 endgültig an dieses Haus, das von Max Reinhardt geleitet wurde. Tourneen führten Reinhardt und Thimig durch mehrere Länder Europas und die USA. 1935 heirateten die beiden. 1937 folgte Helene Thimig ihrem Mann ins amerikanische Exil. Hier engagierte sie sich gemeinsam mit Reinhardt in der Schauspielausbildung und arbeitete von 1938 bis 1941 in Hollywood bei "Max Reinhardt Workshop of Stage, Screen and Radio". Außerdem übernahm sie mehrere kleinere Filmrollen. 1940 erhielt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft.

1946 kehrte die inzwischen verwitwete Helene Thimig nach Wien zurück und nahm wieder die österreichische Staatsbürgerschaft an. Amerika besuchte sie immer wieder für Vortragsreisen und Filmarbeiten in Hollywood. Von 1946 bis 1951 und von 1963 bis 1965 spielte sie erneut "den Glauben" im Salzburger "Jedermann", den sie auch ab 1947 bis 1951 und von 1963 bis 1968 als Regisseurin betreute.

Ab Herbst 1946 spielte Helene Thimig wieder im Akademietheater. Ein festes Engagement am Burgtheater erhielt sie 1947, doch ihr eigentliches Ziel, die Rückkehr an die Josefstadt, konnte sie erst 1954 verwirklichen. 1948 heiratete sie ihren Kollegen Anton Edthofer. Sie spielte zahlreiche große Rollen der Klassik (beispielsweise Elisabeth in "Maria Stuart") und der Moderne (lonescos "Die Stühle", Williams' "Glasmenagerie").

Von 1948 bis 1954 leitete sie das Max Reinhardt Seminar. 1967 war sie erneut Gast am Burgtheater und nahm auch bei der Welttournee teil. Ihr letzter Bühnenauftritt fand 1971 bei den Salzburger Festspielen in Hofmannsthals "Der Unbestechliche" statt. Unter dem Titel "Wie Max Reinhardt lebte" veröffentlichte sie 1973 ihre Erinnerungen an ihren zweiten Mann.

2016 wurde im 23. Bezirk der Helene-Thimig-Weg nach der Schauspielerin benannt.

Quellen

Literatur

  • Eva Bakos: Geniale Paare. Künstler zwischen Werk und Leidenschaft. Wien: Ueberreuter 2002
  • Theresa Steininger: Die Exilsituation der aus dem "Dritten Reich" geflohenen Künstler am Beispiel von Helene Thimigs USA-Aufenthalt (1937–1946). Dipl.-Arb. Univ. Wien. Wien 2000
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst; 05.11.1969, 02.06.1989
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982
  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933–1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u. a.]: Saur 1980–1999
  • Edda Fuhrich [Hg.]: Die Thimigs, ihr Leben für das Theater. Ausstellung der Max-Reinhardt-Forschungs- und Gedenkstätte, Salzburg. Salzburg 1977
  • Helene Thimig-Reinhardt: Wie Max Reinhardt lebte. Percha am Starnberger See: Verlag R. S. Schulz 1973
  • Ernst Wurm: Helene Thimig. Bildnis einer Persönlichkeit. Wien: Österr. Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1969
  • Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Hrsg. von Herbert A. Frenzel [u. a.]. Berlin: de Gruyter 1956
  • Neue Deutsche Biographie: Thimig, Helene


Helene Thimig im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks