Colloredo-Gartenpalais
Colloredo-Gartenpalais (4., Waaggasse 4), im Kern erhaltene kleine barocke Palaisanlage (U-förmiges Palais mit Ehrenhof und abschließendem Gittertor gegen die Gasse), letzter Rest einer barocken Gartenvorstadt. Erbaut vermutlich 1697 (zahlreiche Um- und Zubauten aus verschiedene Zeiträumen), 1815 (Leopold Graf Kinsky ließ die Hofseitentrakte durch Adam Hildwein aufstocken; es entstand ein repräsentatives klassizistisches Palais), vermutlich um 1820 (der Gartenfront wurde ein kräftiger Mittelrisalit mit Erdgeschoßarkaden vorgesetzt) und 1874-1876 (Bau eines viergeschoßigen Gassentrakts durch Theodor Hoppe für den Bauunternehmer Franz Pranter [strenghistoristisch palaisartiges Miethaus in Formen der römischen Hochrenaissance], wodurch ein rechteckiger Innenhof entstand; neuer Hauptsaal im Gartentrakt) kam es zu tiefgreifenden Veränderungen.
Im Gartentrakt befindet sich die Sala terrena (um 1700 [Stuckdecke], Veränderungen 1874) und im ersten Stock der Festsaal (1874).
Literatur
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 416 ff.
- Eckart Vancsa: Das ehemalige Palais Colloredo – ein wiederentdecktes Gartenschlößchen. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 35 (1981), S. 29 ff.