Daniel Aschwanden
Daniel Aschwanden, * 21. Jänner 1959 Santa Maria (Graubünden / Schweiz), † 8. Juli 2021, Choreograf, Performancekünstler.
Biografie
Der gebürtige Schweizer wählte Wien Anfang der 1980er-Jahre zu seinem Lebensmittelpunkt. Hier gründete er 1988 mit dem Festival "Tanzsprache" das erste Festival der freien Szene Wien. Spielort war das WUK. Gemeinsam mit Christian Polster erarbeitete Daniel Aschwanden das Theater-und Performanceprojekt "Bilderwerfer", bei dem behinderte und nicht behinderte Akteurinnen und Akteure auftraten. Aschwanden sah sich mit dieser Arbeit an der Schnittstelle von Kunst und Sozialem. Die Gruppe wurde vom Bundesministerium für Kunst mit dem Staatspreis für innovative und richtungsweisende Leistungen ausgezeichnet. In den folgenden Jahren befasste sich Daniel Aschwanden vermehrt mit Kunst im öffentlichen Raum. Ihn interessierte vor allem die Rolle der darstellenden Kunst in Stadtentwicklungsprozessen. Er tanzte an öffentlichen Plätzen, auf Baustellen, am Würstelstand, im Park, unter Brücken oder darauf, am Wienfluss in Hütteldorf oder in der Eisenbahn. 2009 begann er seine künstlerischen Interventionen auf dem Stadtentwicklungsgebiet der Seestadt Aspern. Performances im öffentlichen Raum von Aschwanden waren aber auch in anderen europäischen, afrikanischen und asiatischen Städten wie beispielsweise auf einem Markt in Peking zu sehen. Aschwanden war regelmäßiger Gast beim "ImPulsTanz"-Festival, wo er nicht nur selbst auftrat, sondern auch als Choreograf und Leiter von Workshops tätig war. Er war Mitinitiator und künstlerischer Leiter des Kabelwerks sowie Mitglied zahlreicher künstlerischer Arbeitsgemeinschaften und Plattformen. Daniel Aschwanden unterrichtete von 2009 bis zu seinem Tod 2021 an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Literatur
- Performer Daniel Aschwanden gestorben. In: orf.at, 11.07.2021 [Stand: 14.07.2021]
- Art urban: Daniel Aschwanden
- Ditta Rudle: Daniel Aschwanden: Bach am Würstelstand. Der Schweizer Daniel Aschwanden erprobte ein Jahr lang Tanz im öffentlichen Raum. In: Die Presse, 02.03.2017
- Brut-Wien: Daniel Aschwanden