Ditmar-Brünner
Im Jahr 1841 gründete der aus Penzlau bei Stettin stammende Spenglergehilfe Karl Rudolf Ditmar in Wien-Erdberg die erste Lampenfabrik Österreichs, die k.k. landesprivilegierte Lampen- und Metallwarenfabrik. Das Unternehmen gründete Niederlassungen in der Habsburgermonarchie, in ganz Europa und selbst in Bombay. 1906 kam es zur Vereinigung mit der von Gustav Brünner gegründeten zweitgrößten Lampenfabrik der Gebrüder Brünner, zur R. Ditmar, Gebr. Brünner AG. Die Brennererzeugung und Gießerei der Brünnerschen Fabrik wurde in den 3. Bezirk verlegt, während die Produktion von Beleuchtungskörpern in Wien-Favoriten erfolgte. Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurde in Wien-Simmering anstelle der alten Standorte eine neue Fabriksanlage errichtet. Das Auseinanderbrechen des gemeinsamen Wirtschaftsraumes traf das Unternehmen hart. Dennoch behielt es eine führende Position in der Produktion von Petroleumlampen, zu der Mitte der 1930er Jahre jene von Film- und Projektionsgeräten und Gasmasken hinzukam. Nach dem "Anschluss" ging die Aktienmehrheit an die Creditanstalt und die Deutsche Bank und später an die Staatseisenbahngesellschaft, in der das Unternehmen 1940 aufging.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, A 4/178: B 178 Brünner Gustav: Firmenakt: B178 Brünner Gustav
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B77/1: B 1/118: Lampen- und Metallwarenfabriken R. Ditmar Gebrüder Brünner A.G.; k.k. priv. Lampen- und Metallwarenfabriken R. Ditmar Gebrüder Brünner A.G.
Literatur
- Franz Mathis: Big Business in Österreich. Österreichische Großunternehmen in Kurzdarstellungen, Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1987, 83-85.