Gonzagabastei

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Stadtbefestigung: Gonzagabastei mit Donaukanal, 1858
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges Bauwerk
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1662
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1859
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Oberer Fall, Unterer Fall
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Annibale Franz Maria Gonzaga
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  25708
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.05.2021 durch WIEN1.lanm08pil
BildnameName des Bildes HMW 055498 00007.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Stadtbefestigung: Gonzagabastei mit Donaukanal, 1858
  • 1., Salzgries 2
  • 1., Franz-Josefs-Kai 29

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Gonzagabastei (Lage: 1., Salzgries 2 bis Franz-Josefs-Kai 29).

Erbaut 1662-1664, trat sie an die Stelle einer unvollendet gebliebenen Befestigung (1563 Donaubastei, 1577 "Piatta forma") und wurde nach dem Stadtkommandanten Gonzaga benannt. Die Befestigung der Donaufront gehörte zu den schwierigsten Fortifikationsvorhaben, da die große Distanz zwischen den beiden Eckbastionen am Donaukanal keine verlässliche Sicherung ermöglichte. Die alte Stadtmauer verlief am Steilabfall zum Donauarm ziemlich gerade, nur zwischen Salzturm und Rotenturmtor war ihr eine zweite, etwas niedrigere Mauer vorgelegt. Das abfallende Gelände wurde als Schiffslandeplatz benützt.

Im 16. Jahrhundert suchte man eine Verbesserung, indem man anstelle der vorgelegten Mauer eine Plattform (piatta forma) errichten wollte, doch gediehen die Arbeiten nicht weit, weshalb das Rotenturmtor schließlich einen palisadengeschützten zwingerartigen Vorbau erhielt (palanca). Erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam es zu einer endgültigen Lösung. Die Gonzagabastei (man unterschied eine Große und eine Kleine Gonzagabastei) war den Gegebenheiten des Terrains angepasst.

Dem Verkehr dienten das Fischertor (an der linken Flanke der Großen Gonzagabastei, auch Oberer Fall genannt), das Wassertor (ein kleines Pförtchen im Bereich des ursprünglich Rotenturmtors) und jenes Tor, das an der rechten Flanke der Gonzagabastei zur Schlagbrücke und über diese hinweg in die Leopoldstadt führte ("Unterer Fall"). Später ging auf dieses Tor der Name "Rotenturmtor" über. Im Zuge der Schleifung der Basteien wurde die Gonzagabastei zwischen dem 11. April und dem 9. Juni 1859 abgetragen (Franz-Josefs-Kai).

In dem vor der ehemaligen Gonzagabastei entstandenen Stadtteil (begrenzt von Schottenring und Franz-Josefs-Kai) siedelten sich vornehmlich Textilhandelsbetriebe an, weshalb sich die Bezeichnung "Textilviertel" einbürgerte. Gonzagagasse, Gonzagaviertel.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 35
  • Walter Hummelberger: Die Befestigungen Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1974 (Wiener Geschichtsbücher, 14), S. 38 f., 45 f.
  • Robert Messner: Wien vor dem Fall der Basteien. 1958, S. 167
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)