Fischertor (1)
Aus Wien Geschichte Wiki
Daten zum Bauwerk
Fischertor (1). Es gab im Mittelalter beziehungsweise in der frühen Neuzeit drei Tore dieses Namens.
- Bestandteil der Ringmauer gegenüber der Ausmündung des Rabensteigs (1418 Turm zunächst dem Fischertürl, 1521 Vechtturm neben dem seit Anfang 16. Jahrhundert bestehenden Vechtbrunnen), nach 1768 in ein Wohnhaus (Kohlmessergasse) umgebaut.
- In der 1661-1664 erbauten Kurtine zwischen der Großen und der Kleinen Gonzagabastei (gegenüber der Einmündung der Rotenturmstraße in den Franz-Josefs-Kai), das abwechselnd (Großes) Fischertor (1683 und 1768 erwähnt), Wassertor (1766) und Schanzeltor (Vormärz) genannt wird.
- In der Nähe des Fischmarkts (etwa 1., Morzinplatz 3), bis 1529 Salztor genannt (noch heute Salztorbrücke), wurde 1646 neu gebaut und erhielt (erwähnt 1821) die Bezeichnung Fischertor (zuvor unter anderen Namen bekannt, wie Rotes Tor oder Oberfall [1683] beziehungsweise Schanzeltor [1770]). Es hatte ein Fahr- und ein Gehtor, trug die Inschrift "Ferdinand III., Römischer Kaiser, 1646", besaß über eine Brücke eine Verbindung zur Wasserschanze und wurde gemeinsam mit dem Neutor in der Zeit zwischen dem 1. August und dem 8. Oktober 1859 demoliert.
Literatur
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 115
- Carl Hofbauer: Die Rossau und das Fischerdörfchen am oberen Werd. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der alten Vorstädte Wien's. Wien: Dirnböck 1859, S. 43
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 326, S. 440
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)