Edmund Weber (Wissenschaftler)
Edmund Weber, * 21. Mai 1927 Wien, † 18. Juni 2006, Wissenschaftler an der Bundesanstalt für Wassergüte.
Biografie
Edmund Weber studierte an der Universität Wien, wo er promovierte, und war danach als Assistent an der Universität für Bodenkultur bis 1951 tätig. 1952 trat er in den Dienst der Bundesanstalt für Wasserbiologie und Abwasserforschung in Wien-Kaisermühlen ein. Der damalige Leiter der Bundesanstalt, Univ.-Prof. Dr. Reinhard Liepolt, erkannte das Interesse Webers für die Donau, und konnte ihn als eines der ersten Mitglieder der 1956 gegründeten Internationalen Arbeitsgemeinschaft Donauforschung gewinnen. Schon 1971 wurde Edmund Weber mit der österreichischen Landesvertretung betraut. Im Jahr 1978 übernahm er das Generalsekretariat der IA (Internat. Arbeitsgemeinschaft Donauraum) und führte die Geschicke dieser Arbeitsgemeinschaft bis 1993. Nach der Gründung des Österreichischen Nationalkomitees der IAD im Jahr 1976 wurde Edmund Weber zum Vizepräsidenten dieser Vereinigung gewählt.
Durch zahlreiche Vorträge im Rahmen der Fortbildungskurse der Bundesanstalt für Wasserbiologie und Abwasserforschung (später BA für Wassergüte), der Jahrestagungen der IAD, der SIL-Kongresse und durch Publikationen in nationalen und internationalen Zeitschriften erlangte Edmund Weber in Fachkreisen eine internationale Reputation.
Edmund Weber war wesentlich an der Herausgabe der 1967 erschienen Monographie "Limnologie der Donau" beteiligt und nahm im Jahr 1960 an der Untersuchung der Donau von Wien bis zum Schwarzen Meer, sowie 1988 an der Internationalen Donauexpedition teil. Unter seiner Federführung erschien im Jahr 1993 in der Buchreihe "Ergebnisse der Donau-Forschung" der Band 2, mit dem Titel "Wasserbeschaffenheit der Donau von Passau bis zu ihrer Mündung".
In der Bundesanstalt für Wasserbiologie und Abwasserforschung war Edmund Weber als Referats- und Abteilungsleiter maßgeblich am Aufbau der Abteilung Biologie beteiligt. Sein besonderer Aufgabenbereich war die biologische Untersuchung der Donau. Die Ergebnisse seiner Arbeit, insbesondere über die Gewässergüte der Donau, Wechselwirkungen zwischen der Donau und ihren Nebengewässern, Beeinflussung der Wasserbeschaffenheit durch Stauerrichtung, Vorkommen einzelner Fischarten im Donaustrom und Überschwemmungsgebiet, sind der Fachwelt in zahlreichen Vorträgen und durch Publikationen vorgestellt worden.
Als Spezialist für Fischerei und Fischzucht war Edmund Weber gemeinsam mit ungarischen, rumänischen und russischen Kollegen an der Entwicklung der künstlichen Zucht der karpfen- und störartigen Fische mittels Hypophysenhormonen beteiligt. Edmund Weber vertrat als ständiger Experte in bilateralen Grenzgewässerkommissionen (Deutschland, Tschechoslowakei, Ungarn) sowie in der multinationalen Donaudeklaration Österreichs Interessen viele Jahre hindurch mit großem Erfolg.
Nach seiner Pensionierung im Jahr 1993 zog er sich ins Privatleben zurück.
Literatur
- Nachruf für Edmund Weber. In: IAD Donau Aktuell, Oktober 2007, S. 11 [Stand: 03.10.2024]
- Who is Who in Österreich, Zug 2005
- Who is Who in Österreich, Zug 1998