Eduard Anschütz

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Eduard Anschütz, 1855
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Anschütz, Eduard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  366685
GNDGemeindsame Normdatei 116312327
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 4. Juni 1796
GeburtsortOrt der Geburt Leipzig 4035206-7
SterbedatumSterbedatum 11. April 1855
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Schauspieler, Gelegenheitsdichter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes EduardAnschütz.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Eduard Anschütz, 1855
  • Stadt 1097 (Spiegelgasse 21) (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Eduard Anschütz, * 4. Juni 1796 Leipzig, † 11. April 1855 Wien, Schauspieler und Gelegenheitsdichter.

Biografie

Der Vater von Eduard Anschütz, seit 1794 Hausverwalter des Armen-, Zucht- und Waisenhauses "Georgenhaus" in Leipzig, starb 1800. Über Eduards Ausbildung und seine ersten Engagements ist nichts bekannt. Vermutlich kam er mit seinem Bruder Gustav um das Jahr 1816 nach Wien. Er war seit 1824 oder 1825 am Theater in Ofen (Budapest) engagiert, wo er auch kleine Stücke und Prologe für die Bühne schrieb, unter anderem den Prolog "Des Wanderers Vertrauen" (4. 4. 1825) und das Festspiel "Die Weihe des Pilgers" (16. 4. 1827).

Seit 1. Dezember 1831 Mitglied des Wiener Burgtheaters debütierte er am 9. Dezember des Jahres als Angus in "Macbeth" von William Shakespeare. Er spielte kleinere Rollen, unter anderem Weinmann in "Der Bucklige" von James Sheridan Knowles (deutsch von Josef Wertheimer, Sebastian in "Rubens in Madrid" von Charlotte Birch-Pfeiffer, Rittmeister von Rapp in "Werner" von Karl Gutzkow, eine seiner letzten Rolle dürfte in Heinrich von Kleists "Der zerbrochene Krug" ein Bedienter des Gerichtsrats gewesen sein, in der er am 27. Juni 1850 wohl zum letzten Mal auftrat, da er am 30. Juni 1850 pensioniert wurde.

Neben den schon erwähnten Prologen und Festspielen schrieb er Gedichte und Erzählungen, seine Gelegenheitsgedichte wurden unter anderem von seinem Bruder Heinrich Anschütz und Sophie Schröder vorgetragen. Erste Gedichte erschienen 1817 in Adolf Bäuerles "Allgemeinem Taschenbuch für die deutsche Schaubühne". Weitere Veröffentlichungen finden sich im "Theatralischen Taschenbuch zur geselligen Unterhaltung vom k.k. priv. Theater in der Leopoldstadt": Gedichte (Jahrgang 27, 1840), "Die angstvolle Nacht. Aus den Papieren eines Freundes" (Jahrgang 30, 1843), die Novellen "Das Bild der heiligen Cäcilie" (Jahrgang 32, 1845), "Die Alpenhütte am Weißeck" (Jahrgang 33, 1846), die Erzählungen "Der Eifersüchtige" (Jahrgang 34, 1847), "Die Fahrt nach Amerika" (Jahrgang 35, 1848), "Die beiden Schwäger" (Jahrgang 36, 1849) und "Der Idealist. Eine Skizze aus dem Seelenleben" (Jahrgang 37, 1850). Außerdem veröffentlichte er: "Neue Originalien zur Declamation. Bestehend in poetischen Erzählungen für Freunde der Dichtkunst und des mündllichen Vortrages". Wien: Gerold 1835 (auch unter dem Titel: "Erzählende Dichtungen").

Unter seinem Scherznamen "Schnautze Redacteur" war Anschütz Mitglied der Künstler-Bruderschaft "Unsinnsgesellschaft", die 1817/18 bestand. Als Initiator und Redakteur der wöchentlich erscheinenden Vereinshefte "Archiv des menschlichen Unsinns" schrieb er zahlreiche Beiträge. Eduards Bruder, der Juwelier Gustav Anschütz (1793–1839) war unter dem Scherznamen "Sebastian Haarpuder" ebenfalls Mitglied der "Unsinnsgesellschaft " und beteiligte sich auch am "Archiv des menschlichen Unsinns".

Quellen

Literatur

  • Rita Steblin; Die Unsinnsgesellschaft. Franz Schubert, Leopold Kupelwieser und ihr Freundeskreis. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 1998
  • Burgtheater 1776--1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, 2 Bände (herausgegeben vom Österreichischen Bundestheaterverband. Sammlung und Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter 1979
  • Wolfgang Binal: Deutschsprachiges Theater in Budapest. Von den Anfängen bis zum Brand des Theaters in der Wollgasse (1889). Wien: Kommissionsverlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1972
  • Das Burgtheater. Statistischer Rückblick auf die Tätigkeit und die Personalverhältnisse während der Zeit vom 8. April 1776 bis 1. Januar 1913 [...]. Ein theaterhistorisches Nachschlagebuch (zusammengestellt von Otto Rub. Mit einem Geleitwort von Hugo Thimig) Wien: Knepler 1913
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903 (im Artikel Heinrich Anschütz)
  • Heinrich Anschütz: Erinnerungen aus dessen Leben und Wirken. Nach eigenhändigen Aufzeichnungen und mündlichen Mittheilungen. Wien: Sommer 1866
  • Wiener Theater-Zeitung (Bäuerles Theaterzeitung), 1. 6. 1835, 28. Jahrgang, Nr. 108, Seite 4 (S. 432)
  • Wiener Theater-Zeitung (Bäuerles Theaterzeitung), 14. 8. 1827, 20. Jahrgang, Nr. 97, Beilage Seite 6 (S. 398)
  • Wiener Theater-Zeitung (Bäuerles Theaterzeitung), 9. 6. 1825, 18. Jahrgang, Nr. 69, Seite 4 (S. 288)
  • Nachlässe in Österreich - Personenlexikon Online: Eduard Anschütz


Eduard Anschütz im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.