Eduard Hofmann

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hofmann, Eduard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.med., Ritter, Hofrat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  25640
GNDGemeindsame Normdatei 117526630
Wikidata Q1290609
GeburtsdatumDatum der Geburt 27. Jänner 1837
GeburtsortOrt der Geburt Prag
SterbedatumSterbedatum 27. August 1897
SterbeortSterbeort Igls
BerufBeruf Gerichtsmediziner
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14A, Nummer 6,
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Eduard Hofmann (1884 Ritter von), * 27. Jänner 1837 Prag, † 27. August 1897 Igls, Tirol, Gerichtsmediziner.

Biografie

Nach Studium an der Universität Prag (Dr. med. 1861) wurde der Arztsohn Eduard Hofmann Assistent an der dortigen Lehrkanzel für gerichtliche Medizin und übernahm 1864 die Vorträge über Gerichtsmedizin in böhmischer Unterrichtssprache. 1865 habilitierte er sich in Prag für Staatsarzneikunde und erhielt 1869 bei der Neugründung der medizinischen Fakultät an der Universität Innsbruck das Ordinariat für Staatsarzneikunde.

1875 übernahm er die Wiener gerichtsmedizinische Lehrkanzel. Durch Experimentieren und gründliche histologische Untersuchungen stellte Hofmann die Gerichtsmedizin auf eine zeitgemäße naturwissenschaftliche Grundlage und erfüllte so die Maximen der zweiten Wiener Medizinischen Schule. So gelang es ihm auch, das umfangreiche gerichtliche und sanitätspolizeiliche Obduktionsgut endgültig zur Bearbeitung an sein Institut zu binden − zur Ordinariatszeit des pathologischen Anatomen Carl Rokitansky waren diese Obduktionen vorwiegend von diesem beansprucht worden. Hofmann begründete auch ein umfangreiches gerichtsmedizinisches Museum.

1876 wurde Eduard Hofmann Mitglied des Obersten Sanitätsrats und 1888 dessen Präsident. 1878 erschien sein grundlegendes "Lehrbuch der gerichtlichen Medizin". Kurz vor seinem Tod vollendete er den "Atlas der gerichtlichen Medizin" (1998 erschienen). 1881 nahm er die Identifizierung der beim Ringtheaterbrand umgekommenen Personen vor, 1889 führte er die Obduktion des Kronprinzen Rudolf aus.

1897 wurde Hofmann in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt, das Grabdenkmal gestaltete der Bildhauer Vojtech Eduard Saff.

Nach dem Gerichtsmediziner wurde das Hofmanndenkmal im Arkadenhof der Universität benannt.

Literatur

  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 606 ff.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 32
  • Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 146 ff.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815−1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954−lfd.
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 1, 1953. Berlin: Duncker & Humblot 1953−lfd.
  • Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, S. 334 f.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 10 (1897), S. 797 ff.
  • Wiener medizinische Blätter. Wien: Braumüller [in Komm.] 20 (1897), S. 584
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow, S. 1892 ff.
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884−1888

Weblinks