Carl von Rokitansky

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Rokitansky, Carl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Rokitansky, Carl von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Freiherr von, Dr. h. c., Dr.med., Univ.Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  27319
GNDGemeindsame Normdatei 11874951X
Wikidata Q78714
GeburtsdatumDatum der Geburt 19. Februar 1804
GeburtsortOrt der Geburt Königgrätz
SterbedatumSterbedatum 23. Juli 1878
SterbeortSterbeort Hernals
BerufBeruf Pathologe, Mediziner
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 27.09.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Hernals
Grabstelle Gruppe AR, Nummer 24
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 8. Jänner 1874)

Carl Rokitansky, * 19. Februar 1804 Königgrätz, Böhmen, † 23. Juli 1878 Hernals, Pathologe.

Biografie

Carl Rokitansky war der Sohn des Kreiskommissärs Prokop Rokitansky und dessen Ehefrau Theresia, der Tochter des Kreiskommissärs Wenzel Lodgman von Auen, absolvierte das Gymnasium, ging 1818 an die Universität Prag, wo er zunächst philosophische Vorlesungen hörte, bevor er sich 1822 zum Studium der Medizin entschloß. 1824 kam er an die Universität Wien (Promotion 6. März 1828). Anschließend trat er als unbesoldeter Praktikant in das pathologisch-anatomische Institut ein, wurde 1831 Assistent bei Wagner und schloß sich unter anderem Hebra, Skoda und Schuh an. 1833 noch supplierend, wurde er 1834 zum ao. Prof. der pathologischen Anatomie und 1844 zum o. Prof. dieses Fachs an der ersten derartigen Lehrkanzel im deutschen Sprachgebiet sowie zum Gerichtsanatom ernannt.

Seine Beobachtungen machten Rokitansky zum Begründer der deskriptiven Pathomorphologie, wobei sich seine Zusammenarbeit mit dem Internisten Skoda als sehr förderlich erwies und ihn zum Initiator und Mittelpunkt der damals weltweit führenden II. Wiener medizinischen Schule werden ließ. Rokitanskys Institut für pathologische Anatomie wurde bald zum Sammelpunkt von Ärzten aus aller Welt. In dieser Zeit arbeitete er auch an seinem Hauptwerk, dem „Handbuch der pathologischen Anatomie" (3 Bände, 1841 bis 1846), das rasche Verbreitung fand. 1843 wurde er als Medizinalreferent ins Unterrrichtsministerium berufen. Dekan der medizinischen Fakultät (1849/1850, 1856/1857, 1859/1860, 1862/1863) beziehungsweise Rektor (1852/1853) der Universität Wien, Dr. h. c. Universität Prag (1848), wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (Vizepräsident 1866 bis 1869, Präsident 1869/1870), Ehrenmitglied der Pariser Akademie der Wissenschaften und der Royal Medical Society in London, Präsident der Gesellschaft der Ärzte (1850), Präsident der neugegründeten Anthropologischen Gesellschaft (1870), Hofrat (1867), Herrenhausmitglied (1867), Ehrenbürger der Stadt Wien (8. Jänner 1874). 1867 wurde ihm der Titel "Freiherr von".

Rokitanskydenkmal, Rokitanskygasse.

Literatur

  • Carl von Rokitansky: Ludwig van Beethovens Pathologe. In: Der Standard, 15.01.2020
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 56
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 351 ff.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 129 ff.
  • Erna Lesky (Hgin.): Carl von Rokitansky. Selbstbiographie und Antrittsrede. Graz [u.a.]: Böhlau 1960 (Beiträge zur Geschichte der Universität Wien, 3)
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 12, 1957
  • Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 102 ff.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Helmut Wyklicky)
  • Hermann Chiari: Carl von Rokitanskys Bedeutung für die pathologische Anatomie. In: Wiener klinische Wochenschrift 66. Wien [u.a.]: Springer 1954, S. 134 ff.
  • Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, S. 213 ff.
  • Max Neuburger: Rokitansky. Ein Gedenkblatt. In: Wiener medizinische Woche 84 (1934), S. 369 ff.
  • Max Neuburger: Rokitansky als Vorkämpfer der mechanistischen Forschungsmethode und der idealistischen Weltanschauung. In: Wiener klinische Wochenschrift 47. Wien [u.a.]: Springer 1934, S. 358 ff.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach 29. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1879, S. 149 ff.
  • Salomon Stricker: Gedenkrede. In: Allgemeine Wiener medizinische Zeitung 24 (1879), S. 141 ff.
  • Wiener medizinische Presse. Wien: Urban & Schwarzenberg 19 (1878), S. 965 ff., S. 1355 ff.
  • Richard Heschl: Karl Rokitansky und die Grundlagen der wissenschaftlichen Medizin. In: Wiener medizinische Woche 24 (1874), S. 121 ff.


Carl Rokitansky im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks