Joseph Skoda

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Skoda, Joseph
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Škoda, Joseph
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Univ.Prof., Dr. med.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  21759
GNDGemeindsame Normdatei 119034603
Wikidata Q79165
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. Dezember 1805
GeburtsortOrt der Geburt Plžen, Tschechien
SterbedatumSterbedatum 13. Juni 1881
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Arzt, Internist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 4.11.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Hernals
Grabstelle Arkade rechts, Grab 37
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 8., Skodagasse 13 (Sterbeadresse)
  • 8., Alser Straße 47 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Joseph Skoda (eigentlich Škoda), * 10. Dezember 1805 Pilsen, Böhmen (Plžen, Tschechien), † 13. Juni 1881 Wien 8, Skodagasse 13 (ab 1857 Besitzer des Hauses; Gedenktafel, enthüllt am 13. Juni 1883; Hernalser Friedhof), Internist.

Lebte ab 1825 in Wien und studierte hier Medizin (Dr. med. 1831). Nach kurzer Tätigkeit als Cholerabezirksarzt in Böhmen kam er 1833 wieder nach Wien und wurde Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus. 1839 veröffentlichte er seine epochemachende Abhandlung über Perkussion und Auskultation: neben pathologisch-anatomischen Studien unter Carl Rokitansky und physikalisch-diagnostischen Untersuchungen gelang ihm 1840 gemeinsam mit Franz Schuh die Punktion des Herzbeutels (Bericht in: Medizinisches Jahrbuch 34 [1841], S. 304 ff.). Vorübergehend auch mit der Verwaltung einer Bezirksarmenstelle betraut, wurde Skoda 1841 zum Primararzt, 1846 zum Prof. ernannt. Seine Lehrtätigkeit basierte auf physikalischen Untersuchungsmethoden; er bediente sich in seinen Vorlesungen erstmals der deutschen Sprache. Auf dem therapeutischen Sektor war Skoda der erste moderne Kliniker der zweiten Wiener medizinischen Schule, die er mit Rokitansky anführte; Skoda gilt auch als Neubegründer der physikalischen Diagnostik. Im Zuge der Typhusbekämpfung setzte er sich ab 1858 nachdrücklich für die Errichtung einer Hochquellenleitung und den Ausbau der Kanalisation ein; 1864 machte er auf den gesundheitsschädlichen Staub der Gehwege und bereits 1856 auf das zweckwidrige Desinfektionsverfahren aufmerksam. Er beantragte Maßnahmen zur Tierseuchenverhütung (1862), trat für einen Impfzwang ein und beschäftigte sich mit dem Findelhauswesen. Am 14. März 1871 legte Skoda aus gesundheitlichen Gründen seine Professur zurück; sein Vermögen stiftete er zu Lebzeiten für die Armenfürsorge und für wohltätige Institutionen. In den sechziger Jahren besaß er das Haus 8, Alser Straße 47. Skodadenkmal, Skodagasse

Literatur

  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 142 f.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 32 (1882), S. 265 ff. (Schriftenverzeichnis)
  • Helmut Wyklicky. In: Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 357 ff. (?)
  • M. Stemberg: Joseph Skoda. In: Meister der Heilkunde 6 (1924).
  • Hermann Nothnagel: Über Skoda. Gedächtnisrede. In: Medizinisch-chirurgisches Zentralblatt 33 (1898), S. 321 ff.
  • L. von Schrötter: Joseph Skoda. Gedenkrede. In: Wiener klinische Wochenschrift 18 (1905) 50
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1881/1882. Wien: Selbstverlag der Universität 1881, S. 10 f.
  • Helmut Wyklicky: Die Vollendung der Erfindungen von Auenbrugger und Laennec durch Josef Skoda. In: Wiener klinische Wochenschrift 93 (1981), S. 501
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 421, S. 423
  • Mitteilungen des Wiener medicinischen Doctoren-Collegs 7 (1881), S. 201 ff., S. 217 ff. (Leichenfeier)