Emil Fröschels

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Fröschels, Emil
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ., ao. Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  28405
GNDGemeindsame Normdatei 101694261
Wikidata Q216150
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. August 1884
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 18. Jänner 1972
SterbeortSterbeort New York
BerufBeruf Otologe, Laryngologe
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 1961)


Emil Fröschels, * 24. August 1884 Wien, † 18. Jänner 1972 New York, Otologe, Gattin Gertrude Töpfer.

Biographie

Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1907) erhielt Fröschels seine weitere Ausbildung an der ersten Universitäts-Ohrenklinik (Allgemeines Krankenhaus Wien; Leitung Viktor von Urbantschitsch beziehungsweise Nachfolger Heinrich Neumann), an der er ein sprachärztliches Ambulatorium gründete, das er 1910-1920 leitete. Durch seine Forschungen über Sprachstörungen und deren Therapie wurde er zum Pionier der Logopädie (eine von ihm geprägte Bezeichnung). 1914 habilitierte er sich an der Universität Wien für Ohrenheilkunde (außerordentlicher Professor 1927). Während des Ersten Weltkriegs war Fröschels Vorstand einer Abteilung für Kopfschüsse und Sprachstörungen im Garnisonsspital Nummer 2, 1918 wurde er Assistent am Physiologischen Institut, wirkte aber 1924-1938 wieder als Vorstand der genannten Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus Wien. 1939 flüchtete er in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo er sein wissenschaftliches Werk fortsetzen konnte (1939/1940 Research Professor an der Washington Universität, St. Louis; 1940-1949 Direktor der Speech and Voice Clinic des Mount Sinai Hospitals in New York, 1950-1955 Direktor der Speech and Voice Clinic am Beth David Hospital in New York). Seine pionierhafte Forschungstätigkeit galt neben Sprachstörungen (beispielsweise Stottern) der Phoniatrie; er schloß als Ursache des Stotterns organische Ursachen aus und entwickelte eigene (auf der individualpsychologischen Lehre von Alfred Adler fußende) Therapieformen in der Phonation und Artikulation von stotternden Patienten.

Er veröffentlichte 23 Bücher und über 300 weitere Arbeiten, darunter ein „Lehrbuch der Sprachheilkunde" (Logopädie, 1925) und das philosophische Werk „Wille und Vernunft".

Fröschels begründete die "Internationale Gesellschaft für Logopädie und Phoniatrie" (1924; auch deren Präsident); Präsident der österreichischen Gesellschaft für Physiologie und Psychologie des abnormen Kindes (1926-1928), der Gesellschaft für Experimentalphonetik (1926-1938) und der New Yorker Society for Speech and Voice Therapy (ab 1941); Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde, der Österreichischen Otologischen Gesellschaft, der Kant-Gesellschaft und der American Society of Adlerian Psychology. Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (1961).

Literatur

  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Werner Röder [Hg.]: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. München: Saur 1980
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982
  • Pirquet-bulletin of clinical medicine 20 (1972), S. 5