Erik Arnberger
Erik Arnberger, * 22. April 1917 Wien, † 25. August 1987 Wien, Geograph, Kartograph.
Biographie
Nach der Matura an einem Realgymnasium besuchte Erik Arnberger zunächst ein Lehrerseminar und nahm 1937 das Studium der Geographie, Geologie und Meteorologie an der Universität Wien auf. 1940 wurde er zur Wehrmacht berufen, 1946 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft heim und promovierte 1948 zum Dr. phil. Daneben wirkte er 1946/1947 als Lehrer für Wirtschaftsgeographie an der Handelsakademie Wien I und von 1947 bis 1951 als wissenschaftlicher Leiter der Kommission für Raumforschung und Wiederaufbau der Akademie der Wissenschaften.
1951 wechselte Arnberger in das Statistische Zentralamt, wo er 1952 zum Leiter des Hauptreferats "Topographie, graphische und kartographische Auswertung und Publikationswesen" bestellt wurde. Außerdem hatte er ab 1955 einen Lehrauftrag für Wirtschaftsgeographie und -kartographie an der damaligen Hochschule für Welthandel. Der Habilitation 1963 folgte 1966 die Berufung zum außerordentlichen Universitätsprofessor an der Universität Wien. 1968 avancierte er zum ordentlicher Universitätsprofessor am Geographischen Institut (Emeritierung 1983). Hier konnte er den Studienzweig Kartographie im Rahmen der Studienrichtung Geographie einrichten. Außerdem fungierte Arnberger ab 1969 als Direktor des Instituts für Kartographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der er seit 1968 als Korrespondierendes und ab 1971 als Wirkliches Mitglied angehörte.
In der Österreichischen Geographischen Gesellschaft wirkte Erik Arnberger von 1961 bis 1985 als Vorsitzender der Kartographischen Kommission, 1975 bis 1978 übte er die Präsidentschaft der Gesellschaft aus. Ab 1981 leitete er das österreichische Nationalkomitee des UNESCO-Programms "Man and Biosphere". Neben zahlreichen eigenständigen Publikationen (zum Beispiel Verzeichnis und Karte 1:500.000 der Ortsgemeinden der Republik Österreich, 1958; Die Kartographie im Alpenverein, 1970; Grundsatzfragen der Kartographie, 1970; Die Kartographie und ihre Randgebiete, 1974; Herausgeber des Atlas von Niederösterreich, 1951-1958) war er an fast jedem Standardwerk der österreichischen Kartographie beteiligt.
Privat engagierte sich der Geograph auch im Österreichischen Alpenverein, zu dessen Vorsitzenden er 1972 gewählt wurde. Arnberger starb 1987 an den Folgen einer Tropenmalaria.
Quellen
Literatur
- Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft 131 (1989), S. 231-234
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 138. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1988, S. 407 ff
- Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft 119 (1977), S. 241 ff.
- Rathauskorrespondenz, 20.04.1977
- [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925 - lfd.
- Biographie von Erik Arnberger [Stand: 08.07.2016]
- Spektrum: Arnberger, Erik [Stand: 08.07.2016]
Erik Arnberger im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.