Erinnerungsstätte für die vertriebenen jüdischen Schüler

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Erinnerungsstätte für die vertriebenen jüdischen Schüler, BRG 4, 4., Waltergasse 7
Daten zur Erinnerung
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48° 11' 26.67" N, 16° 22' 7.54" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am 16. November 2005 wurde im Bundesrealgymnasium 4 in 4., Waltergasse 7 eine Erinnerungsstätte eröffnet, die jenen ehemaligen jüdischen Schülern gewidmet ist, die während der NS-Herrschaft von der Schule vertrieben wurden. Die Eröffnung fand anlässlich des 150. Schuljubiläums statt. Die Erinnerungsstätte entstand im Rahmen eines Schulprojektes und besteht aus vier Mahnmalen in Form von Hologrammen.

Der Text der Erläuterungstafel lautet:

"Gedenkstätte

für die vom nationalsozialistischen Regime im Jahre 1938
verfolgten und vertriebenen jüdischen Schüler und Lehrer der
Ressel-Realschule

Die in vier Hologrammen abgebildeten Gegenstände und Motive sind
Betroffenen zugeordnet und stehen symbolhaft für ihre Schicksale.
Im Betrachten und Erfassen eines Hologramms spiegelt sich der
Vorgang von Suchen und Finden vergessener Menschen und dem
Erforschen ihrer Lebenswege. Beides setzt einen Erhellungs- und
Klärungsprozess voraus, den Betrachter und Erforscher nur durch einen
aktiven Zugang bewirken können. Sie müssen ständig Positionen und
Blickwinkel ändern, um Dunkles hell und Undeutliches klar zu machen.
Dann tauchen Menschen und Symbole aus der Tiefe des Raumes empor
und sprechen von Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung – aber
auch von ungebrochenem Lebensmut.
Die tägliche Auseinandersetzung mit den Schicksalen der Vertriebenen
möge sie aber nicht nur dem Vergessen entreißen, sondern darüber
hinaus unsere Entschlossenheit bestärken, gegen Diskriminierung jeder
Art aufzutreten. Dies ist wohl der sicherste Weg, dem Wiederaufleben
nationalsozialistischen Gedankenguts entgegenzuwirken.

Wien, im November 2005"

Im Rahmen des Festaktes trugen SchülerInnen der Oberstufe Lebensgeschichten der Vertriebenen vor. Einige der ehemaligen SchülerInnen nahmen an der Zeremonie teil. Errichtet wurde die Erinnerungsstätte mit Unterstützung des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus sowie des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

Literatur