Ernst Boehringer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Boehringer, Ernst
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  34134
GNDGemeindsame Normdatei 138644128
Wikidata Q55677824
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. August 1896
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 11. Jänner 1965
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Unternehmer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Boehringer Ernst, * 18. August 1896, † 11. Jänner 1965, Unternehmer, Förderer der österreichischen pharmazeutischen Forschung.

Biografie

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe gehörte Ernst Boehringer ab 1930 der paramilitärischen deutschnationalen Organisation "Stahlhelm" an, (als jüngerer Jahrgang damit automatisch) ab 1933 der SA sowie ab 1936 der NSDAP. Boehringer, der im Ersten Weltkrieg an der Front gekämpft hatte, wurde 1939 als Oberleutnant in der Wehrmacht eingezogen und 1943 zum SA-Obersturmführer befördert.

Wegen seiner militärischen Verdienste erhielt er im selben Jahr das "Deutsche Kreuz in Gold". 1948/1949 wurde gegen sein Unternehmen Boehringer ein Prozess wegen Misshandlung von Zwangsarbeitern geführt, die Firmenleitung jedoch von diesem Verdacht freigesprochen. Die Beurteilung der Rolle Ernst Boehringers in Hinblick auf den Nationalsozialismus sei, so die Kommission, nicht eindeutig, da er sich trotz seiner Teilnahme am Krieg im privaten Gespräch vom NS-Regime distanzierte. Auch half er nachweislich bis zuletzt jüdischen Verfolgten entweder durch Anstellung in seinem Unternehmen oder mittels Flucht ins Ausland.

Dr.-Boehringer-Gasse

Literatur

  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 70
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 257–259
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013