Ernst Melchior

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Melchior, Ernst
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  359095
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 26. Juni 1920
GeburtsortOrt der Geburt Viellech
SterbedatumSterbedatum 5. August 1978
SterbeortSterbeort Rouen
BerufBeruf Sportler
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ernst Melchior, * 26. Juni 1920, Villach, Kärnten; † 5. August 1978, Rouen, Frankreich, Sportler.

Biografie

Ernst Melchior wuchs in Villach auf, wo er als Ingenieur bei der Stadtgemeinde arbeitete. Daneben trat er als Sportler in Erscheinung, im Handball wurde er in die Kärntner Landesauswahl einberufen, in der Leichtathletik gewann er mehrere Landesmeistertitel. Bekannt wurde er aber vor allem als Fußballspieler. Ab 1934 spielte er in den Nachwuchsmannschaften des Villacher Sportvereins, ab 1936 in der Kampfmannschaft in der Kärntner Landesliga. 1946 wurde Melchior für das Länderspiel gegen Ungarn einberufen, ungewöhnlich für einen Amateurfußballer aus einer Landesliga. Ihm gelang ein Tor und weckte das Interesse der Wiener Spitzenvereine. Im August 1946 wechselte Melchior zum FK Austria. In 177 Spielen erzielte er 141 Tore, dreimal wurde er mit der Austria österreichischer Meister. In der Nationalmannschaft spielte Melchior 36 mal, dabei gelangen ihm 15 Treffer. 1948 gehörte er auch zur Mannschaft bei den Olympischen Spielen von London. Sein letztes Länderspiel bestritt Melchior am 19. November 1953 gegen Portugal. Zu Beginn des Jahres 1954 wechselte er in Ausland, was damals das Ende der Karriere in der Nationalmannschaft bedeutet. Bis 1958 spielte Melchior bei dem französischen Zweitligaklub FC Rouen, 1958 folgt der Transfer zum FC Nantes, bei dem er 1960 seine Zeit als aktiver Spieler beendete. In den 1960er- und 1970er-Jahren war Melchior als Trainer tätig, unter anderem bei Beşiktaş Istanbul, Fortuna Düsseldorf, Club Africain, Jeunesse Esch dem Nationalteam Luxemburgs sowie in Kärnten und Osttirol. 1978 starb er in seiner Wahlheimat Frankreich. 2001 wurde in der Leopoldstadt die Ernst-Melchior-Gasse nach dem Sportler benannt. Im Jahr 2001 wurde die Ernst-Melchior-Gasse nach ihm benannt. Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission 2021 die historische Bedeutung weiterer Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Konkret ist zu Melchior anzumerken, dass er als 18-Jähriger in Villach an den Novemberprogromen beteiligt war. Er war über den Villacher Sportverein zur SA gekommen und mit sieben anderen SA-Angehörigen an der Zerstörung der Wohnung der jüdischen Familie Mitzner beteiligt. Als einer der wenigen gestand Melchior in einem Gerichtsverfahren 1946 seine Beteiligung. Er sei in Unkenntnis der geplanten Übergriffe zur Wohnung mitgegangen und ohne sich an der Zerstörung zu beteiligen im Vorraum geblieben.

Quellen

Volkswille: Ein Kärntner Sportler, 01.06.1946, S. 3

Literatur

Peter Autengruber / Oliver Rathkolb / Lisa Rettl / Walter Sauer: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. 1. Ergänzungsband. Wien: 2021, S. 62 f.

Weblinks