Erste Österreichische Allgemeine Unfallversicherungs-Gesellschaft

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Firma
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1882
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
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Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  366025
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Letzte Änderung am 1.09.2023 durch WIEN1.lanm08jan
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Die Erste Allgemeine Versicherungs AG wurde als Erste Österreichische Allgemeine Unfallversicherungs-Gesellschaft 1882 gegründet und 1998 mit der Generali Versicherung AG fusioniert

Gründung

Im Jahre 1882 gründete die italienische Assicurazioni Generali in Wien die Erste Österreichische Allgemeine Unfallversicherungs-Gesellschaft, eine Aktiengesellschaft als Spezialversicherer für die relativ neue Unfallversicherungssparte. Sie bediente sich der Agenturen der Generali, mit der sie auch im Verwaltungsbereich zusammenarbeitete. Ab 1886 notierte das Unternehmen an der Wiener Börse mit einem Aktienkapital von einer Million Gulden. 1895 kam dann als neue Sparte die Haftpflichtversicherung dazu, ebenso die Autoversicherung (Kasko).[1] Die Erste Allgemeine war auch außerhalb der Monarchie tätig, gründete 1896 gemeinsam mit der Generali in Mailand eine italienische Schadensversicherung und beteiligte sich an der Gründung einer Gesellschaft in Frankreich und Spanien sowie nach 1918 an einer Gesellschaft in der Tschechoslowakei und Norwegen. Außerdem war sie in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden tätig.[2]

Entwicklung nach 1918

Die „Erste Österreichische“ änderte, um ihre Position nach 1918 in den Nachfolgestaaten der Monarchie nicht zu schädigen, ihren Firmenwortlaut auf „Erste Allgemeine Versicherungs-AG“. Sie arbeitete parallel neben der Österreich-Direktion der Generali, wobei es teils Kooperationen, teils eine Konkurrenzsituation gab. Deshalb übertrug die Generali 1939 ihren Bestand an Elementarversicherungen auf die Erste Allgemeine und konzentrierte sich danach auf die Lebens- und Transportversicherung. Die Erste Allgemeine profitierte zusätzlich von der Einführung der obligatorischen Kfz-Haftpflichtversicherung in Österreich ab 1931.[3] Nach dem Jahr 1945 verlor die Erste Allgemeine alle ihre Bestände und Besitzungen in den Ostblockstaaten. Auch in Österreich musste das Geschäft neu aufgebaut werden, da die Reserven – wie bei allen österreichischen und deutschen Versicherern – großteils in Reichsanleihen angelegt werden mussten und daher verloren waren. Der umfangreiche Hausbesitz war zum Teil schwer beschädigt. Aber nach der Schilling-Eröffnungsbilanz 1955, dem Finanzausgleich zwischen Deutschland und Österreich und nach Einsetzen der Motorisierungswelle ging es steil bergauf, wobei die Erste Allgemeine im Bereich Schaden/Unfall und Kfz-Versicherung die Marktführerschaft eroberte.

1979 erregte der Brand des Kaufhauses Gerngross großes Aufsehen; die führende Gesellschaft im Versicherungskonsortium war dabei die Erste Allgemeine. Alleinversicherer hingegen war die Erste Allgemeine 2000 beim Brand der Gletscherbahn Kaprun mit vielen Toten.[4]

EA-Generali AG, Wien

Ab 1987 traten Generali und Erste Allgemeine mit einem gemeinsamen Logo in der Öffentlichkeit auf. Im Jahre 1990 wurde in Wien die EA-Generali AG, Wien als Holdinggesellschaft gegründet, die die österreichischen Gesellschaften, vor allem Erste Allgemeine und Generali Leben, und alle Töchter im Ausland steuerte. Ein Jahr später kam noch die Interunfall Versicherung AG dazu, die im Tausch gegen die Wiener Allianz erworben wurde. Im Jahre 1998 wurden die Erste Allgemeine Versicherung und die Generali Leben zur Generali Versicherung AG verschmolzen und die Holdinggesellschaft auf Generali Holding Vienna AG umbenannt.

Sitz der Gesellschaft

Nach der Gründung befand sich die Erste Allgemeine in zwei Zimmern der Generali-Direktion am Bauernmarkt 2. 1902 erwarb sie die Häuser Brandstätte 7 und 9 / Bauernmarkt 3, die abgerissen wurden. In den Neubau verlegte sie dann 1904 ihren neuen Unternehmenssitz. 1918 erwarb sie außerdem von der Wiener Städtischen das danebenliegende Haus Brandstätte 9 / Tuchlauben 10. 1988 folgte die Übersiedlung in die neue Konzernzentrale der Generali Gruppe 1, Landskrongasse 1-3.

Quellen

Literatur

  • Erste Allgemeine Versicherung, 100 Jahre Sicherheit. Wien: Eigenverlag 1982
  • Johann Hanslik : Genealogie der Versicherungsunternehmen Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. In: Wolfgang Rohrbach, Versicherungsgeschichte Österreichs. Band III, Wien: A. Holzhausen Nfg. 1988, S. 1159 – 1207
  • Die Jahrhundertfeier der Assicurazioni Generali 1831 – 1931. Novara 1934
  • Gerhard Schreiber/Renate Schreiber: Gut gebrüllt, Löwe! Die Generali Gruppe in Österreich 1977 –2011. Wien 2012
  • Hans Urbanski: 150 Jahre Generali, 100 Jahre Erste Allgemeine. Ursprung, Geschichte und Motivation. Wien/Zürich/New York 1982

Einzelnachweise:

  1. Hans Urbanski: 150 Jahre Generali, 100 Jahre Erste Allgemeine. Ursprung, Geschichte und Motivation. Wien/Zürich/New York: 1982, S. 36-40.
  2. Johann Hanslik: Genealogie der Versicherungsunternehmungen Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. In: Wolfgang Rohrbach: Versicherungsgeschichte Österreichs, Band III, Wien: A. Holzhausens Nfg. 1988, S. 1166-1167.
  3. Hans Urbanski: 150 Jahre Generali, 100 Jahre Erste Allgemeine. Ursprung, Geschichte und Motivation. Wien/Zürich/New York 1982, S. 43-50.
  4. Gerhard Schreiber / Renate Schreiber: Gut gebrüllt, Löwe! Die Generali Gruppe in Österreich 1977 –2011. Wien 2012, S. 51-53.