Erzherzog-Carl-Ludwig-Palais
48° 11' 43.68" N, 16° 22' 9.87" E zur Karte im Wien Kulturgut
Erzherzog-Carl-Ludwig-Palais (4, Favoritenstraße 7). 1780 wurde anstelle des Gartentrakts des bestehenden Gebäudes durch Adalbertus Hild ein kleines klassizistisches Gartenpalais für Franz Freiherr von Prandau errichtet, dem 1799 durch Franz Wipplinger ein ebenerdiger Gassentrakt und die beiden den Hof flankierenden Flügeltrakte hinzugefügt wurden. Der Gartentrakt wurde 1860 in Formen des romantischen Historismus neu fassadiert. 1872/1873 wurde das klassizistische Gartenpalais von Heinrich Ferstel neu gestaltet. Vom Gesamtkomplex hat sich nur der ehrenhofartig angelegte Gartentrakt erhalten. Hier war 1961 das Spielcasino „Le Palais" (Casinos Austria Aktiengesellschaft), später das Büro von Architekt Johannes Staber untergebracht.
Inneres: Erneuertes Vestibül, Stiegenhaus mit schmiedeeisernem Stiegengeländer und ionischen Pilastern im oberen Teil, Mittelraum über dem Vestibül (Balkonzimmer) mit reich kassettierter Holzdecke im Stil der Renaissance, großer Saal mit Wandverkleidung in Stuccolustro, Türen mit Marmorgewände und aufwendig dekorierter Spiegeldecke.
Literatur
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 233 ff.
- Norbert Wibiral: Heinrich Ferstel. Diss. Univ. Wien. Wien 1952, S. 330 f.
- Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 214
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 375 f.
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 11. Leipzig: Engelmann, S. 496 f.