Eugen Eisler
Eugen Eisler, * 21.Februar 1887, Csátta (Ungarn), † unbekannt, Bankbeamter, Sportfunktionär.
Biografie
Beruflich als Bankbeamter tätig, engagierte sich Eugen Eisler in unterschiedlichen Funktionen im Sportbereich. So zählte zu den Gründungsmitgliedern des jüdischen Sportvereins Hakoah und war bereits vor dem Ersten Weltkrieg Mitglied im Straf- und Meldeausschuss (STRUMA) des ÖFV. Im Krieg hatte Eisler den Rang eines Leutnants inne. Er wurde mit der großen silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet und war aber März 1915 für etwa drei Jahre im Osten Sibiriens in Kriegsgefangenschaft. Kurz nach seiner Rückkehr im Juli 1918 nahm er wieder an den Sitzungen des Fußballverbandes teil und wurde neuerlich Mitglied des STRUMA. 1922 legte er diese Funktion zurück. Das bedeutete aber keinen Rückzug aus der Funktionärsarbeit: Eisler fungierte bei der Hakoah unter anderem als Beisitzer, Kassier und Generalsekretär.
Mit dem "Anschluss" war Eisler der nationalsozialistischen Judenverfolgung ausgesetzt. Er konnte das Land verlassen: Am 6. Mai 1939 gelangte Eisler von Southampton in die Vereinigten Staaten. Philadelphia wurde zu seiner neuen Heimat. Wie in Wien betätigte sich Eisler auch hier beim Aufbau zionistischer Organisationen, vor allem im Bereich des Sports. 1942 wurde er für den Einsatz in den US-Streitkräften gemustert. Der Registrierungsbogen beschreibt ihn als einen etwa einen Meter achtzig großen Mann mit blauen Augen und grauem Haar. Als Arbeitgeber nannte Eugene Eisler Dr. Israel Bram, einen bekannten Arzt.
Quellen
- Susanne Helene Betz: Funktionärsdaten aus dem Vereinsakt des SC Hakaoh (Bundespolizeidirektion Wien, Büro für Vereins-, Versammlungs- und Medienrechtsangelegenheiten, ZVR-Zl.: 460225356), Wien 2014 - 2017, unpubliziert
- Wiener Morgenzeitung, 12.08.1927, S. 12
- Fremden-Blatt, 17.07.1918, S. 4
- Illustriertes Sportblatt, 04.02.1916, S. 7, 24.01.1919, S. 3
- Wiener Bilder, 16.04.1916, S. 10
- Neuigkeits-Welt-Blatt, 23.03.1915, S. 15
Literatur
- Ignaz Hermann Körner: Lexikon jüdischer Sportler in Wien 1900-1938. Herausgegeben von Marcus G. Patka. Wien: Mandelbaum Verlag 2008, S. 36