Europäischer Verlag
48° 12' 29.31" N, 16° 20' 47.74" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Schriftsteller Friedrich Wallisch gründete den "Europäischen Verlag" 1923. Neben eigenen Werken publizierte er bis 1926 rund 20 Bücher, in erster Linie Werke österreichischer Autoren, wie Karl Hans Strobl, Rudolf Hans Hammer, Alexander Roda Roda, Pankraz Schuk und Rudolf Oertel. Für die künstlerische Ausgestaltung der aus drei Bänden bestehende "Grüne Reihe" des "Europäischen Verlags" konnte "Karl Alexander Wilke". Aus welchen Gründen sich Wallisch entschloß, den Betrieb ab 1927 einzustellen, ist nicht bekannt. Ende November 1941 wurde Wallisch vom Registergericht aufgefordert, die Löschung seiner Firma im Handelsregister anzumelden. Die Firma wurde schließlich am 2. Jänner 1942 gelöscht.
1932 erhielt der gelernte Tonkünstler und Verleger Anton Popovici eine Konzession für den Verlagsbuchhandel. Nach einer Darstellung soll er den "Europäischen Verlag" von Wallisch im Laufe dieses Jahres erworben haben, doch war damit wahrscheinlich nur der Firmenname gemeint, da Wallischs Verlag wenigstens noch auf dem Papier weiterhin parallel dazu bestand. Popovici führte den Verlag als Kommissionsverlag, der Kleinstauflagen für Laienschriftstellerinnen und –schriftsteller produzierte. Da ihm die Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer verweigert wurde, war er gezwungen, den Verlag für die Dauer des Kriegs stillzulegen. Nach Anton Popovicis Tod im Jahr 1979 führte dessen Sohn Livius den Verlag auf ähnlicher Basis weiter.