Franz Musil
Franz Musil, * 28. März 1884 Wien, † 7. Mai 1966 Wien, Stadtbaudirektor.
Biografie
Ging nach Studien an der Technischen Hochschule Wien (Dipl.-Ing., Dr. techn. 1907) nach Düsseldorf und Berlin (Siemens und Halske AG), wo er am Bau der U-Bahn beteiligt war. 1910 kehrte er nach Wien zurück und trat in den Dienst der Brückenbauabteilung der k. k. Direktion für die Linien der Staatseisenbahngesellschaft, kam jedoch bald in die Kommission für Verkehrsanlagen, die er beim geplanten Bau der Untergrundbahnen und der Elektrifizierung der Stadtbahn beraten sollte (Teilnahme an den Verhandlungen mit einer österreichischen, deutschen und französischen Interessentengruppe, aber auch Studienreisen nach Frankreich, England und Nordamerika [U-Bahn-Bau]).
Am 30. Jänner 1917 trat Musil ins Stadtbauamt ein und wurde kurz danach k. k. Baurat (Führung des neu eingerichteten Büros für Schnellbahnen, nach dessen Auflösung 1921 Abteilung für technisches Verkehrswesen). Am 17. Dezember 1923 wurde Musil Vorstand der Brückenbauabteilung (Neubau der Friedensbrücke; erstmals in Wien Brückenverschiebung größeren Umfangs). 1925 bis 1934 war Musil Stadtbaudirektor (überwiegend Realisierung des kommunalen Wohnbaus), 1934 bis 1938 Leiter der nunmehrigen Verwaltungs-Gruppe V, 1938 bis 1945 städtischer Oberbaudirektor (am 27. September 1941 [nach Ablehnung seines Pensionierungsansuchens] ausschließlich Betrauung mit Fragen einer künftigen U-Bahn; eine Abordnung ins Zentralbüro des Reichsleiters Baldur von Schirach wurde 1943 aufgehoben [Einstellung aller Bauplanungen aufgrund eines "Führererlasses"]); 1945/1946 war Musil neuerlich Stadtbaudirektor (Pensionierung 31. Juli 1946).
Seine erste Gattin (26. Jänner 1919) war Barbara Franziska Urbanek, geborene Polydor (* 5. Jänner 1880 Brünn, † 1958), zweite Gattin (11. November 1959) Maria Linhard, geborene Kampf (* 25. Jänner 1892 Mährisch-Budwitz [Jaromeriz, Tschechische Republik], † 8. März 1968 Wien).
Literatur
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 26.03.1964
- Rudolf Tillmann: Festschrift Wiener Stadtbauamt. Wien: Verlag für Jugend u. Volk 1935, S. 54 f.
- Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (Wiener Stadt- und Landesarchiv), Band 1, S. 18 f.