Franz Raffelsperger
Franz Raffelsperger (auch: Franz Raffelsberger, ungarisch: Ferenc Raffelsperger; getauft 22. September 1793 in Modern (heute Modra); † 14. Juli 1861 in Wien) war ein Geograph, Kartograph und Beamter. Er wuchs in armen Verhältnissen als Sohn eines Gutsbesitzers und Holzhändlers auf, besuchte von 1804 bis 1805 das Gymnasium bei St. Anna in Wien und danach die Realakademie. In den Jahren 1820–1849 war er Beamter im Postdienst und versuchte, Verbesserungen im Reisepostwesen der Monarchie umzusetzen.
Ab etwa 1835 beschäftigte sich Franz Raffelsperger mit dem typographischen Landkartendruck (Typometrie). In den Anfangsjahren arbeitete er mit Elisabeth Pichler (1783–1865) und deren Druckerei Anton Pichler sel. Witwe zusammen. Von 1836 bis 1837 erstelle er eine General-Post- und Eisenbahnkarte des Kaiserthums Österreich, welche im Jahr 1839 auf der Wiener Gewerbe-Ausstellung mit einer goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. Seine geographischen/kartographischen Arbeiten werden als Voraussetzung zur Belebung und Modernisierung des öffentlichen Verkehrswesens gewertet. Über seine Bedeutung in der Typometrie finden sich unterschiedliche Angaben: „Auf dem Gebiet des typographischen Landkartendruckes kann er bestenfalls als Nacherfinder angesehen werden.“ (Österreichisches Biographisches Lexikon, s.u.) – „Typometrie: […] Die ersten Versuche […] wurden später […] namentlich von Raffelsberger in Wien vervollkommt.“ (Meyers Konversations-Lexikon) Im Jahr 1843 gründete er die k.k. außerordentlich ausschließlich privilegierte Kunstanstalt, in der u.a. die selbst redigierte Zeitung „Der Unpartheiische“ herstellte.