Franz Sobek
Franz Sobek, * 29. Mai 1903 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), † 10. Dezember 1975 Wien, Beamter, Jurist, Kunstsammler (insbesondere Sammlung von Wiener Uhren und Wiener Möbeln).
Biografie
Sobek war der Sohn des Hofrats Franz Sobek. Nach dem Studium an der Universität Wien (Dr. jur.) trat er in den Dienst des Bundeskanzleramts beziehungsweise 1928 in jenen der Polizeidirektion (gerichtliche Pressepolizei), um 1935 ins Bundeskanzleramt zurückzukehren (Bundespressedienst). 1938 bis 1943 wurde Sobek von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Dachau festgehalten, schloss sich nach der Enthaftung der Widerstandsbewegung an und gehörte 1945 zu deren führenden Kräften. Nach Wiedereinstellung ins Bundeskanzleramt wechselte er noch 1945 zur Österreichischen Staatsdruckerei, deren Generaldirektor er 1955 bis 1968 war.
Ehrenring Österreichische Volkspartei-Kameradschaft (1948), Goldmedaille der Israelitischen Kultusgemeinde (1960), Ehrenpräsident Liga für Menschenrechte (1966), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1966). Das von seiner Familie ererbte Geymüller-Schlössel in Pötzleinsdorf vermachte er (nach Restaurierung) bereits zu Lebzeiten als "Sobek-Familienstiftung" der Republik Österreich. Die gotische Marienstatue (18, gegenüber Pötzleinsdorfer Straße 97) stammt aus seiner Sammlung.
Literatur
- Franz Stamprech: 175 Jahre Österreichische Staatsdruckerei. Entwicklung und Geschichte der Österreichischen Staatsdruckerei. Wien: Verl. der Österreichischen Staatsdruckerei 1979
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 28.05.1973, S. 175
- Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1951.