Franz Waldner
Franz Waldner , * 9. Jänner 1907 Linz, † 16. Oktober 1975 Mödling, Mittelschullehrer für Naturgeschichte und Geographie, Höhlenforscher.
Als Waldner noch ein Kleinkind war, übersiedelten seine Eltern Franz sen. und Ottilie Waldner nach Salzburg. Die höhlenreiche Umgebung dieser Stadt und das "Haus der Natur" weckten sein Interesse, weshalb er bereits als Mittelschüler dem Salzburger Höhlenverein beitrat. Später kam er nach Wien, wo er Geographie und unter Georg Kyrle Speläologie studierte (Dr. phil. 9. Dezember 1931, erstmals mit dem Hauptfach Speläologie; Dissertation "Morphologische Studien in der Dachstein-Rieseneishöhle"). 1927 legte er die Lehramtsprüfung für Mittelschulen ab (Hauptfächer Naturgeschichte und Geographie, Nebenfächer Physik und Chemie) und wurde, da an eine wissenschaftliche Laufbahn in Speläologie nicht zu denken war, Mittelschullehrer (Professor an der Bundesrealschule beziehungsweise am Bundesrealgymnasium [10] und an der Neulandschule [19], später an verschiedenen Schulen in Mödling [ab 1. Jänner 1916 wohnhaft Badstraße 21]).
Waldners Beziehungen zu Wien blieben jedoch bestehen, er war weiterhin Mitglied des Wiener höhlenkundlichen Vereins und freiwilliger Mitarbeiter an der Lehrkanzel für Höhlenkunde und am Speläologischen Institut.
Sein besonderes Arbeitsgebiet wurden die Höhlen Niederösterreichs, zu denen er eine überaus rege publizistische Tätigkeit entfaltete. Einen 1940 in der Hermannshöhle bei Kirchberg am Wechsel (Niederösterreich) neu entdeckten Teil benannte er nach seinem Lehrer "Kyrle-Labyrinth".
Während des zweiten Weltkriegs war Waldner als höhlenkundlicher Fachberater im Bereich des zivilen Luftschutzes tätig. Nach dem Krieg korrespondierendes Mitglied der neuerllich begründeten Bundeshöhlenkommission und Konsulent für Höhlenschutz im Bundesdenkmalamt; später Ausschussmitglied beim Österreichischen Naturschutzbund, Naturschutzkonsulent der Bezirkshauptmannschaft Mödling und Mitbegründer des Mödlinger Bezirksmuseums.
Silbernes Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich (1975).
Literatur
- Nachruf in: Die Höhle 2 (1976), S. 75 ff. URL: http://www.zobodat.at/pdf/Hoehle_027_0075-0080.pdf [Stand: 17.08.2016]