Franz Weyr
Franz (František) Weyr, * 25. April 1879 Wien, † 29. Juni 1951 Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), Jurist.
Biografie
Studierte an den Universitäten Wien und Prag (Dr. jur. 1904), arbeitete danach in Wien im Verwaltungsdienst und besuchte das Seminar von Edmund Bernatzik. 1909 habilitierte er sich an der Universität Prag für Verwaltungsrecht und Statistik, 1912 wurde er außerordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Brünn und 1919 ordentlicher Professor an der neugegründeten Masaryk-Universität Brünn (Dekan 1919/1920, 1927/1928, 1935/1936; Rektor 1923/1924); 1939 von den Nationalsozialisten entlassen, lehrte er ab 1945 neuerlich hier.
Weyr schloss sich in methodischer Hinsicht weitgehend der Reinen Rechtslehre Kelsens an, der er die Brünner Schule ("Normative Theorie") zur Seite stellte; er verfocht seine Standpunkte in rechtstheoretischen und öffentlichen Fragen in zahlreichen Arbeiten in deutscher und tschechischer Sprache (beispielsweise Rahmengesetze [1913], Grundriss des tschechoslowakischen Verfassungsrechts [1922], Die Verfahrensordnung der politischen Verwaltung in der Tschechoslowakischen Republik [1930], Teorie prava [Theorie des Rechts; 1936]).
Literatur
- Robert Walter: Franz Weyr als deutschsprachiger juristischer Autor. In: Rechtstheorie. Zeitschrift für Logik, Methodenlehre, Kybernetik und Soziologie des Rechts 23 (1992), S. 149
- Adolf Julius Merkl: Franz Weyr †. In: Österreichische Zeitschrift für öffentliches Recht, Neue Folge 5 (1953), S. 5