Franz Xaver Wagenschön
Franz Xaver Wagenschön (eigentlich Anton), * 2. September 1726 (Taufe) Littitsch bei Jaromeř, Böhmen, † 1. Jänner 1790 Mariahilf, Kirchen- und Porträtmaler.
Biografie
Kam 1747 nach Wien, immatrikulierte aber erst 1751 an der Akademie (Mitglied 1770). Seine Auftraggeber waren häufig die Barmherzigen Brüder (für ihr Wiener Kloster) und die Jesuiten (beispielsweise Kirche in Mauer). Er malte auch das Altarbild "Marter des Hl. Johannes Capistran" in der Franziskanerkirche, das Bild "Hl. Florian" im Chor (ursprünglich auf dem Hochaltar) der (abgetragenen) Matzleinsdorfer Pfarrkirche (um 1760), Bilder von je vier Kirchenvätern beziehungsweise Evangelisten in der Maurer Pfarrkirche (um 1760) sowie Werke für ungarische und österreichische Kirchen.
Zu Wagenschöns Werkstatt gehörten unter anderen J. Cimbal und A. M. Hunglinger. Er schmückte auch den Imperialwagen des Hofs (heute Wagenburg) mit allegorischen Darstellungen (signiert 1763). Radierungen entstanden überwiegend nach Rubens, Bildniszeichnungen fertigte er von Kindern Maria Theresias. Wagenschön, der Wien möglicherweise (Italienreise?) nie mehr verlassen hat, war ein Vertreter der akademischen Barockmalerei im Gefolge Trogers, die sich besonders an Rubens orientierte.
Beirat in Sankt Stephan (ab 1752).
Literatur
- Elfriede Baum: Österreichisches Barockmuseum im Unteren Belvedere. Wien [u.a.]: Herold 1980 (Österreichische Galerie Wien: Katalog, 2), S. 733 ff. (weitere Literatur)
- Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 1: Mittelalter bis Romantik. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1970, S. 134
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 24, 58, 96, 124, 196;* Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 53, 60