Franziska Seidl

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Seidl, Franziska
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Vicari, Franziska
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Univ.-Prof., Dr.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  15627
GNDGemeindsame Normdatei 139534520
Wikidata Q1450184
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. Juli 1892
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 23. Juni 1983
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Physikerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 13.11.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1968)

Franziska Seidl, * 1. Juli 1892 Wien, † 23. Juni 1983 Wien, Physikerin.

Biographie

Franziska Seidl wurde als Tochter des Unternehmers Franz Vicari und dessen Frau Marie geboren. Nach fünf Klassen Volksschule und drei Klassen Bürgerschule erhielt sie musische Ergänzungskurse. Im Alter von 19 Jahren heiratete sie Wenzel Seidl, einen Gymnasiallehrer, der 1916 an der Isonzo-Front fiel.

Als Witwe kehrte Seidl, die nach dem Zerfall der Habsburger-Monarchie die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft erhielt, nach Wien zurück und legte noch 1918 die Externistenmatura an einem Wiener Realgymnasium ab. In Folge nahm sie das Studium der Physik, Mathematik und Chemie an der Universität Wien auf, das sie 1923 mit der Promotion abschloss. Bereits ab Jänner 1923 war sie am I. Physikalischen Institut bei Ernst Lecher angestellt, zunächst als wissenschaftliche Hilfskraft, ab 1924 als Assistentin.

1933 habilitierte sich Franziska Seidl im Fach Experimentalphysik und erhielt im Folgejahr die Zulassung als Privatdozentin. Ab dem Wintersemester 1933/1934 hielt sie eigenständige Vorlesungen, leitete Praktika und betreute Hochschulschriften. 1939 avancierte sie zur Dozentin neuer Dienstordnung und betreute ab 1942 die Vorlesung "Physik für Mediziner".

Im Frühjahr 1945 übernahm die Physikerin nach Entlassung des bisherigen Institutsvorstandes Gerhard Kirsch die interimistische Leitung des Instituts, die sie 1947 an den aus der Emigration heimgekehrten Felix Ehrenhaft abgab. In dieser Zeit hielt sie auch die Hauptvorlesung für Physik. 1958 wurde sie zum außerordentlichen Professor ernannt und 1963 erhielt sie den Titel eines ordentlichen Professors. Noch im gleichen Jahr emeritierte sie, war aber noch bis 1967 in der Lehreraus- und –fortbildung tätig. In diesem Bereich fungierte sie auch als Präsidentin des Vereins zur Förderung des physikalischen und chemischen Unterrichts (1946-1967).

Die Schwerpunkte von Seidls physikalischen Forschungen lagen auf dem Gebiet der Röntgenstrukturuntersuchungen, dielektrischen Messungen an Schmelzen, elektrisches Verhalten von Isolatoren und Schwingkristallen und auf dem Gebiet der Schalloptik und des Ultraschalls. Sie erfand das membranlose Telefon. Mit Ultraschall untersuchte sie die Ausbreitung des Schallwellenfeldes in Flüssigkeiten, Dispergierende und kolloidchemischen Wirkungen, Einsatz des Ultraschalls in Schulversuchen usw. Ihre Untersuchungsmethoden und -ergebnisse waren sehr vielseitig und erfolgreich. auf den Gebieten Ultraschall, Schalloptik, Piezoelektrizität und Schwingkristalle. Sie gehörte zu den ersten, die Experimente auf dem Gebiet des Ultraschalls ausführten, wobei dieser auch für die Prüfung von Werkstoffen verwendet wurde. Darüber hinaus zeichnet sie für über 30 Fachpublikationen verantwortlich.

Franziska Seidl starb am 14. Juni 1983 in Wien und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.

Literatur

Weblinks