Friede von Wien (1624)
Während der böhmisch-pfälzischen Phase des Dreißigjährigen Krieges internvenierte der siebenbürgische Fürst Gábor Bethlen mehrmals auf Seite der protestantischen Gegner Kaiser Ferdinand II., so auch im Jahr 1623. Als sich der erhoffte militärische Erfolg nicht einstellte und auch eine Unterstützung durch das Osmanische Reich ausblieb, weil Sultan Suleyman II. den 1606 geschlossenen Waffenstillstand mit dem Kaiser verlängerte, entsandte Bethlen eine prächtige Gesandschaft nach Wien. Am 8. Mai 1624 wurde in Wien ein, wie sich bald zeigen sollte, brüchiger Frieden geschlossen. Bethlen entsagte darin jeglicher Intervention im Reich, versprach keinen Krieg gegen das Haus Habsburg und seine Verbündeten mehr zu führen und entsagte den von ihm geführten Titel eines König von Ungarn. Er erhielt den Titel Fürst des des Heilgen Römischen Reiches und einiger Teile von Ungarn zugesprochen, ebenso den Titel Herzog von Oppeln und Ratibor, ebenso 7 ungarische Gespannschaften auf Lebenszeit sowie die Herrschaft Ecsend erblich. Er versprach im Fall eines Krieges mit dem Osmanischen Reich Hilfe. Die Versprechungen hielt er jedoch alle nicht. Bereits 1626 eröffnete er einen neuen Krieg gegen den Kaiser.
Literatur
- Béla Köpeczi (Hg.): Kurze Geschichte Siebenbürgens. Budapest: Akademie Kiado 1990
- Ferdinand Tadra: Beiträge zur Geschichte des Feldzuges Bethlen Gabors gegen Ferdinand II. im Jahre 1623 nebst Original-Briefen Albrechts von Waldstein, Wien: Karl Gerold's Sohn 1877