Friedrich Dormann

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Dormann, Friedrich
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Dormann, Fritz
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Mag. pharm., Dr. phil.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  31344
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 27. September 1899
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 3. April 1989
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Apotheker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 5.10.2022 durch WIEN1.lanm09was
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruft 34 F, Nummer 1

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Silberne Tapferkeitsmedaille
  • Ehrenmedaille der Österreichischen Apothekerkammer (Verleihung: 1983)


Friedrich Dormann (Fritz), * 27. September 1899 Wien, † 3. April 1989 Wien (Zentralfriedhof, zweites Tor, Familiengruft 34F, Nummer 1), Apotheker (Mag. pharm. 1922 Universiät Wien, Dr. phil. 1924 Universität Graz), Gattin Dr. Grete.

Entstammte einer alten und angesehenen Apothekerfamilie. 1872 übernahm sein Großvater Mag. Rudolf Deschmann die 1871 gegründete Apotheke "Zum hl. Josef in der Leopoldstadt (2, Taborstraße 63), die am 16. Juli 1897, zwei Jahre vor Dormanns Geburt, auf Deschmanns Schwiegersohn Mag. Anton Dormann überging.

Während des ersten Weltkriegs war er ab 1917 als Artillerist an der italienischen Front eingesetzt (Silberne Tapferkeitsmedaille). Nach dem Tod seines Vaters am 21. September 1929 wurde Dormann am 15. Oktober 1929 für die Zeit des Witwenfortbetriebs (Rosa Dormann) als Leiter der Apotheke eingesetzt. Nach deren Verzicht (10. August 1939) folgte er seiner Mutter gemeinsam mit seiner Schwester als Konzessionär der Apotheke und führte diese bis 1986 (Übergabe an seine Nichte und Adoptivtochter Ludovika Dormann).

In der österreichischen Apothekerkammer betätigte er sich ab 1924 (dem Jahr, in dem sein Vater die Apotheke ins Handelsregister eintragen ließ) als Mitarbeiter beziehungsweise Leiter der Gremialbibliothek des damaligen Hauptgremiums (Apothekenkammer). Er widersetzte sich 1938/1939 mit Erfolg den nationalsozialistischen Plänen, die ältesten und wertvollsten Bestände von Archiv und Bibliothek dem Deutschen Apothekenmuseum München zu übergeben, und rettete diese damit für Österreich. Als nach dem zweiten Weltkrieg 1948 die Apothekerkammer errichtet wurde, führte der Umstand, dass die Apotheker das Apothekerkammergesetz als unzulänglich betrachteten, zu starken Meinungsverschiedenheiten mit dem Sozialministerium; als das Präsidium und der Vorstand der Kammer Ende 1951 ihre Mandate zurücklegten, setzte das Ministerium, um eine Normalisierung zu erreichen, einen Regierungskommissär ein, dem für Angestellte beziehungsweise Besitzer Beiräte zugeordnet wurden (Dormann vertrat die Besitzer und erwarb sich in dieser Zeit dank seiner umfassenden Kenntnisse auf den verschiedensten Gebieten und seiner Objektivität die Anerkennung aller Beteiligten). Diese enge Verbindung zu den Standeseinrichtungen wurde von Dormann bis ins hohe Alter gepflegt.

Die größten Verdienste erwarb er sich nach dem Zweiten Weltkrieg um das Archiv und die Bibliothek des Gremiums (seit 1947 Bibliothek der österreichischen Apothekerkammer), die während des Zweiten Weltkriegs stark gelitten hatten und teilweise dezimiert worden waren. Mitte der 1950er Jahre ließ Dormann die im Haus 9, Spitalgasse 31, lagernden Bestände der Gremialbibliothek beziehungsweise jene Teile des Gremialarchivs, die den Zweiten Weltkrieg überstanden hatten, durch Felix Czeike ordnen und katalogisieren sowie die Archivalien durch ausführliche Regesten erschließen. In den 1960er Jahren erwirkte er die Zustimmung der Österreichischen Apothekerkammer zu einer Übergabe der Archivalien in die Obhut des Wiener Stadt- und Landesarchivs, in dem sie seither im Rahmen des Bestands "Innungen" verwahrt werden und für die Forschung zugänglich sind.

Ehrenmedaille der Österreichischen Apothekerkammer (1983).

Literatur

  • Österreichische Apothekerkammer: Österreichische Apotheker-Zeitung ÖAZ 43 (1989), Nr. 16 vom 22.04.1989, S. 328 (Geburtsdatum fehlerhaft)
  • Österreichische Apothekerkammer: Österreichische Apotheker-Zeitung ÖAZ 56 (2002), Nr. 8 vom 15.04.2002, S. 6