Gedenktafeln Emilie Flöge und Lina Loos
48° 12' 6.54" N, 16° 21' 38.94" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 9. Jänner 2008 wurden an der Fassade des Hauses in 6., Mariahilfer Straße 1b im Bezirk Mariahilf zwei Gedenktafeln enthüllt, die an die Modeschöpferin Emilie Flöge und an die Schauspielerin Lina Loos erinnern. Emilie Flöge betrieb in diesem Haus bis 1938 einen Modesalon. Die Schließung des Modesalons hatte indirekt mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten zu tun, da Flöge ihre bisherige Kundschaft, die überwiegend jüdischer Herkunft war, verlor, sie selbst wurde nicht verfolgt. Der Vater von Lina Loos, Carl Obertimpfler, betrieb hier bis 1918 ein Kaffeehaus, in dem Lina Loos häufig gesehener Gast war. Gestiftet wurden die Tafeln vom Bezirk Mariahilf.
Die Inschriften der Tafeln lauten:
"Emilie Flöge
30.8.1874 - † 26.5.1952
Modeschöpferin, war an der Propagierung des 'Reformkleides' – das ohne
Korsett getragen wurde – maßgeblich beteiligt. Sie eröffnet in diesem Haus
1904 ihren Modesalon 'Schwestern Flöge', den sie 1938 zu schließen
gezwungen war. Er war von Gustav Klimt und Kolo Moser gestaltet worden.""Lina Loos
08.10.1882 - † 6.6.1950
Schauspielerin, Feuilletonistin und Schriftstellerin
Lina Loos verkehrte regelmäßig im Café Casa Piccola, welches in diesem Haus von ihren
Eltern geführt wurde.
Nach einer kurzen Ehe mit dem Architekten Adolf Loos feierte sie als
angesehene Schauspielerin an vielen Wiener Theatern große Erfolge.
'Man muss nur den Mut haben, alles auf die Spitze zu treiben. Wer ausweicht,
weicht sich selbst aus, und wer sich selbst ausweicht, der findet sich nicht.' (Lina Loos)"