Georg Merkel
Merkel Georg, * 5. Juni 1881 Lemberg, Galizien (Lwow, Ukraine), † 24. November 1976 Wien (Zentralfriedhof), Maler, Gattin Louise Romee (erstes weibliches Mitglied des Hagenbunds). Besuchte die Kunstakademie in Krakau, kam in Kontakt mit Wiener Künstlerkreisen, begeisterte sich für französische Kunst (1906 Paris) und wurde 1907 Mitglied des Hagenbunds. 1909 übersiedelte er nach Paris, 1914 ging er als österreichischer Kriegsmaler an die Front, 1917 führte eine Stirnhöhlenoperation fast zur Erblindung (das 18. Secessionsplakat von Egon Schiele zeigt Georg Merkel mit Kopfverband).
1938 als "entarteter Künstler" von den Nationalsozialisten vertrieben, emigrierte er nach Frankreich, wo er 1939 vorübergehend interniert wurde. Ab 1972 lebte er wieder in Wien. Seine figuralen Kompositionen und Porträts zeigen eine einfache idyllischen Welt mit sparsamen künstlerischen Mitteln. Ehrenmitglied der Secession.
Literatur
- Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881-1900. Band 2: M-Z. Wien: Selbstverlag 1977
- Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich : Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982
- Wien aktuell 29/1974, S. 20 ff.
- Presse, 21.06.1986
- Rathauskorrespondenz, 03.06.1971