Gerald Stourzh

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Stourzh, Gerald
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  38980
GNDGemeindsame Normdatei 118858963
Wikidata Q1510012
GeburtsdatumDatum der Geburt 15. Mai 1929
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Historiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Alfred Verdross-Preis (Übernahme: 1. Juli 1982)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1989)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 7. Februar 1995)
  • Chevalier de l’ordre „Arts et Lettres“ de la République française (Verleihung: 1997)
  • Chevalier des Ordens „Oranien-Nassau“ des Königreichs der Niederlande (Verleihung: 1999)
  • Anton-Gindely-Preis (Verleihung: 1998)
  • Karl-von-Vogelsang-Staatspreis für Geschichte der Gesellschaftswissenschaften (Verleihung: 2000)
  • Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaft (Verleihung: 2004)
  • Wissenschaftspreis der Margaretha Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie (Verleihung: 2009)
  • Kardinal-Innitzer-Preis (Verleihung: 2009)


  • Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und internationale Beziehungen (1958 bis 1962)
  • Ordinarius für Geschichte der Neuzeit an der Universität Wien (1969 bis 1997)

Gerald Stourzh, * 15. Mai 1929 Wien, Historiker.

Biografie

Gerald Stourzh entstammt einem bürgerlich-liberalen Elternhaus. Seine Mutter Helene Stourzh, geborene Anderle, war Gynäkologin, sein Vater Herbert Stourzh höherer Beamter der Niederösterreichischen Landesregierung, der als politischer Schriftsteller auch mit den Nationalsozialisten in Konflikt geriet. Nach abgeschlossener Matura 1947 studierte Gerald Stourzh an den Universitäten Wien, Clermont-Ferrand und Birmingham Geschichte (Promotion zum Dr. phil. 1951 mit der Arbeit "Die Entwicklung der Ersten Kammer in der österreichischen Verfassung").

In den Folgejahren (1951−1956 und 1958) war er als Assistent Professor an der University of Chicago tätig, 1956/1957 als Research Associate an der American Foundation for Political Education, ebenfalls in Chicago. 1958 kehrte er an die Universität Wien zurück und wurde Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik. In den Jahren 1960 bis 1962 fungierte Stourzh als Herausgeber der "Österreichischen Zeitschrift für Außenpolitik". 1962 konnte er sich an der Universität Wien habilitieren und wurde Dozent für Geschichte der Neuzeit, 1964 Professor für Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin. Nach einem Zwischenspiel als Mitglied des Institute for Advanced Studies in Princeton (USA) in den Jahren 1967/1968 wurde er im Februar 1969 schließlich als ordentlicher Professor für Geschichte der Neuzeit an die Universität Wien berufen.

Daneben war der Historiker in den Jahren 1965 bis 1972 und ab 1981 als Gastprofessor an der Diplomatischen Akademie beschäftigt. Das Forschungsgebiet von Stourzh ist die Geschichte der Neuzeit und der neuesten Zeit, Verfassungsgeschichte und politische Ideengeschichte, westeuropäische und US-amerikanische Geschichte sowie Geschichte der europäischen Beziehungen. 1997 erfolgte seine Emeritierung. Er gilt als Doyen der österreichischen Geschichtsforschung.

Gerald Stourzh ist seit 1974 korrespondierendes Mitglied und seit 1983 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie seit 1996 ordentliches Mitglied der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war ferner Vorsitzender der Kommission für neuere Geschichte Österreichs. Seit den 1980er Jahren erhielt Stourzh zahlreiche Auszeichnungen und ist Ehrenmitglied mehrerer Universitäten und Gesellschaften. 2009 legte er mit dem Band "Spuren einer intellektuellen Reise" einen Rückblick auf seine wissenschaftliche Laufbahn vor, seit dem gleichen Jahr werden zu seinen Ehren an der Universität Wien die jährlich stattfindenden "Gerald-Stourzh-Vorlesungen zur Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie" abgehalten.

Literatur

  • Gerald Stourzh: Spuren einer intellektuellen Reise. Drei Essays. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2009
  • Prominente Preisträger der Stadt Wien 2004. In: Rathauskorrespondenz, 07.10.2004
  • Thomas Angerer / Birgitta Bader-Zaar / Margarete Grandner [Hg.]: Geschichte und Recht. Festschrift für Gerald Stourzh zum 70. Geburtstag. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 1999
  • Ehrung für Wissenschaftler. In: Rathauskorrespondenz, 08.02.1995
  • Emil Brix / Josef Leidenfrost / Thomas Fröschl [Hg.]: Geschichte zwischen Freiheit und Ordnung. Gerald Stourzh zum 60. Geburtstag. Graz: Styria 1991

Weblinks