Gerhard Steinacher

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Steinacher, Gerhard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  38358
GNDGemeindsame Normdatei 122706455
Wikidata Q59653759
GeburtsdatumDatum der Geburt 21. September 1920
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 30. März 1940
SterbeortSterbeort Berlin
BerufBeruf Angestellter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 21.05.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gerhard Steinacher, * 21. September 1920 Wien, † 30. März 1940 Berlin-Plötzensee (hingerichtet). Angestellter, NS-Opfer

Biographie

Gerhard Steinacher war der zweite Sohn einer Wiener Familie. Sein Bruder Otto starb 19jährig 1937. Gerhard Steinacher absolvierte nach dem Schulbesuch eine kaufmännische Lehre und arbeitete laut Mitgliedskarte der “Krankenkasse für kaufmännische Angestellte in Wien“ vom 1. August 1935 bis zu seiner Verhaftung bei der Firma Theodor Etti, Wein- und Delikatessengroßhandel, in Wien X., Gudrunstraße 115, als Kontorist und Lagerist. Ein Vermerk auf der Rückseite seines Taufscheins zeigt, dass er am 28. Februar 1938 aus der röm. kath. Kirche ausgetreten ist. Wann er zu den Zeugen Jehovas kam, denen auch seine Mutter Louise (1985-1976) angehörte, weiß man nicht genau. Gerhard Steinacher wurde am 15. September 1939 wegen Wehrdienstverweigerung verhaftet. Seine religiöse Überzeugung hatte es ihm verboten, zur Waffe zu greifen. Über einen Monat verbrachte er in der Haftanstalt in der Hardtmuthgasse in Wien und wurde am 28. Oktober 1939 nach Berlin NW 40 Alt-Moabit in das Untersuchungsgefängnis überstellt. Seine Häftlingsnummer war 2980. Am 11. November 1939 fand in Berlin seine erste Verhandlung statt. Er wurde “wegen Zersetzung der Wehrkraft zum Tode und zur Wehrunwürdigkeit“ verurteilt. Am 2. März 1940 wurde in der zweiten Verhandlung ein Gnadengesuch abgelehnt und das erste Urteil bestätigt. Am 30. März 1940 wurde Gerhard Steinacher in Berlin-Plötzensee, im Alter von 19 Jahren und 6 Monaten hingerichtet. Er wurde wahrscheinlich – wie fast alle in Berlin-Plötzensee mit dem Fallbeil enthauptet. Gerhard Steinacher war einer von 54 österreichischen Zeugen Jehovas, die in der NS-Zeit wegen Wehrdienstverweigerung hingerichtet wurden. Formalrechtlich wurde er erst im November 1998 rehabilitiert, als das Todesurteil vom Wiener Landesgericht für Strafsachen aufgehoben wurde.

Literatur