Gedenktafel Gerhard Steinacher
48° 10' 39.67" N, 16° 20' 26.63" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 13. Mai 2015 wurde an der Fassade des Hauses Längenfeldgasse 68 im Bezirk Meidling eine Gedenktafel enthüllt, die an den Wehrdienstverweigerer Gerhard Steinacher erinnert, der in diesem Wohnblock gelebt hat. Steinacher war gläubiger Zeuge Jehovas und weigerte sich unter dem NS-Regime aus religiösen Gründen zur Waffe zu greifen. Wegen "Zersetzung der Wehrkraft" wurde er vom NS-Regime zum Tode verurteilt und 1940 in Berlin hingerichtet.
Die Inschrift der Tafel lautet:
"GERHARD STEINACHER
geboren am 21. Sept. 1920 – ermordet am 30. März 1940Im Alter von 19 Jahren wurde Gerhard durch das NS-Regime
zum Tode verurteilt und wegen Wehrdienstverweigerung
in Berlin enthauptet.
Bis zu seiner Verhaftung wohnte er mit seiner Familie in diesem Wohnblock.In seiner letzten Nacht schrieb er an die Eltern
schießen kann ich nichtAls Zeuge Jehovas gehorchte er dem Gebot Gottes: Du sollst nicht töten
Ein Held des Friedens – vergessen Sie ihn nicht
Verein LILA WINKEL"
Die Tafel wurde von Helmut Misar und Gyula Varga enthüllt. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung sprachen unter anderem die Bezirksvorsteherin Gabriele Votava, Politikwissenschaftler Walter Manoschek sowie Wolfram Slupina von den Zeugen Jehovas. Gestiftet wurde die Tafel vom Verein Lila Winkel.
Literatur
- Gedenktafel für NS-Opfer Gerhard Steinacher [Stand: 05.10.2017]
- Gedenktafel und Gedenkveranstaltung: Gerhard Steinacher [Stand: 05.10.2017]