Gertrude Wondrack
- Mitglied des Bundesrates (11.12.1964 bis 30.03.1966)
- Abgeordnete zum Nationalrat (30.03.1966 bis 31.07.1971)
- Staatssekretärin im Bundesministerium für soziale Verwaltung (21.04.1970 bis 31.07.1971)
Gertrude Wondrack, * 8. März 1920 Wien, † 31. Juli 1971 St. Lorenzen bei Scheifling, Steiermark (an den Folgen eines Verkehrsunfalls), Schneiderin, Gewerkschafterin, Politikerin.
Biographie
Nach dem Besuch der Pflichtschule besuchte Gertrude Wondrack die Bundeslehranstalt für gewerbliche Frauenberufe und eine Handelsschule. Sie übte den Beruf einer Schneiderin aus und trat 1945 der Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ) bei. Arbeitsrechtliche Probleme bei ihrem Dienstgeber, dem Modesalon Adlmüller führten zu einem Engagement in der Gewerkschaft der Textil-, Bekleidungs- und Lederarbeiter, für die sie von 1948 bis 1963 als Fachsekretärin tätig war. Ab 1964 fungierte sie außerdem als Bundesfrauensekretärin der SPÖ.
Sie gehörte 1964 bis 1966 dem Bundesrat und 1966 bis 1971 dem Nationalrat, wo sie unter anderem Vorsitzende des Sozialausschusses war. 1970 berief sie Bruno Kreisky als Staatssekretärin ins Bundesministerium für soziale Verwaltung. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag dabei in der Gesundheitspolitik. Darüber hinaus engagierte sie sich besonders für die Interessen berufstätiger Frauen. Ein Unfall auf der Rückfahrt von einem dienstlichen Termin in Kärnten endete für sie tödlich.
Im 13. Wiener Gemeindebezirk, in der Maygasse in Speising, befindet sich ein Denkmal (Porträtkopf auf Stele) der Politikerin. 2006 wurde in Wien-Meidling eine Verkehrsfläche in Gertrude-Wondrack-Platz umbenannt.
Literatur
- Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 262
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, Hintergrundinformation frühere Bezeichnung(en), 9. Aufl. Wien: Pichler-Verlag 2014, S. 106