Die Herren von Ellerbach waren seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Westungarn (heute Burgenland) ansässig, ihr Hauptsitz war Eberau (ungarisches Monyorókerék). Während der politischen Wirren des 15. Jahrhunderts waren sie zeitweise mit Friedrich III., später mit Albrecht VI. verbündet. Als Besitzer des Komplexes am Graben (auch bekannt als Ellerbachsches Haus) sind 1371 und 1377 die "Herren" von Ellerbach, 1400 und 1401 Berthold von Ellerbach bezeugt. Purkhart von Ellerbach der Jüngere vererbte den Besitz 1445 seinem Sohn Berthold dem Jüngeren, dessen kinderlose Söhne Johannes und Stefan 1496 ihre ungarischen Güter an den Erzbischof von Gran, Thomas Bakócz, verkauften. In einem vor dem Niederösterreichischen Landmarschall Kaspar von Volkensdorf (1515-1522) geführten Prozess verlor Johannes von Ellerbach Haus und Zuhaus am Graben an Jörg Matseber, der sie an Anton Conzin verkaufte, von dessen Kindern erwarb sie 1520 Dr. med. Wilhelm Puelinger. An einen der späteren Besitznachfolger, Hanns Gösl (dieser hatte 1536 das Haus inne, † 1562), erinnert das Grabdenkmal an der Außenwand der Stephanskirche (Westseite), das heute noch zu sehen ist. Um 1570 wurde der Komplex geteilt. In diesem Haus wohnte von 5. September 1781 bis 23. Juli 1782 Wolfgang Amadeus Mozart.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 1. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 80
- August Ernst: Geschichte des Burgenlandes. München: Oldenbourg 1987 (Geschichte der österreichischen Bundesländer)