Gisela Frankl

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Frankl, Gisela
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Frankl, Gitl; Frankel, Gisella
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  50506
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata Q106588717
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. März 1860
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum unbekannt
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Pianistin, Komponistin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri


  • 7., Mariahilfer Straße 12 (Wohnadresse)
  • 2., Praterstraße 8 (Wohnadresse)
  • 1., Tuchlauben 18 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gisela Frankl, * 14. März 1860 Wien, † (?), Pianistin, Komponistin.

Biografie

Gisela Frankl war die Tochter des Hof- und Gerichtsadvokaten Moriz Frankl und seiner Frau Theresa, geborene Löwy. Sie kam als ältestes von sieben Kindern auf die Welt, von denen nicht alle das Erwachsenenalter erreichten. Gisela Frankl verbrachte ihre ersten Lebensjahre in der Leopoldstadt, ehe die Familie Ende der 1860er Jahre zunächst nach Oberdöbling und danach in die Innere Stadt übersiedelte, was auf einen sozialen Aufstieg der Familie Frankl hindeutet.

Bildung scheint im Hause Frankl einen gewissen Stellenwert eingenommen zu haben. Gisela Frankl zählte zu den ersten Schülerinnen der vierklassigen "Höheren Bildungsschule für Mädchen", die 1871 vom Wiener Frauen-Erwerb-Verein gegründet worden war. Zusätzlich erhielt sie Privatunterricht. Der Schwerpunkt ihrer Ausbildung lag auf modernen Sprachen wie Französisch und Englisch sowie im musikalischen Bereich. Ab dem achten Lebensjahr erhielt sie Klavierunterricht, unter anderem bei Josef Dachs, dem sie später ihr Werk "Mazurka de Salon" op. 25 widmen sollte. Im Studienjahr 1873/1874 wurde sie am Wiener Konservatorium als Schülerin der "Vorbildungsschule" im Fach Klavier geführt. Anschließend wechselte sie an die "Clavierschule Ungar", wo sie beim Direktor des Instituts, Prof. Ungar, Klavier studierte, sich aber auch in Kontrapunkt und Komposition ausbildete. 1880 legte sie die Staatsprüfung als "öffentliche Lehrerin für Clavier und Harmonielehre" mit Auszeichnung ab und gründete ein Musikinstitut.

Gisela Frankl war nicht nur als Pianistin und Inhaberin einer Musikschule beruflich tätig, sondern erlangte auch als Komponistin Bekanntheit. Bei ihren Auftritten als Konzertpianistin trug sie immer wieder auch eigene Stücke vor. 1881 widmete sie Kronprinz Rudolf anlässlich seiner Vermählung mit Stephanie von Belgien die Komposition "Hochzeits-Hymne", die in Anwesenheit des Kronprinzen aufgeführt wurde. Ihre Werke erschienen in Folge regelmäßig in Druck, 1890 waren rund 50 ihrer Kompositionen bei verschiedenen Verlegern erschienen.

Um das Jahr 1892 unternahm Gisela Frankl – vermutlich gemeinsam mit ihrer Schwester, der Malerin Regine Frankl – eine Tournée in Nordamerika. Danach ist wenig über das weitere Leben und Wirken von Gisela Frankl bekannt. Es gibt Hinweise darauf, dass sie gemeinsam mit anderen Familienmitgliedern aus Wien wegzog.

Ihr Oeuvre umfasste hauptsächlich Kompositionen für Salon- und Kammermusik, zahlreiche Stücke für Klavier sowie Lieder mit Klavier. Einige ihrer Werke befinden sich in der Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus.

Literatur

  • Ilse Korotin (Hg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2016, S. 886
  • Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 46 f., 203
  • Eva Marx / Gerlinde Haas: 210 österreichische Komponistinnen. Vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Ein Lexikon. Wien: Residenz Verlag 2001, S. 150–153

Weblinks