Gisela Legath

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Legath, Gisela
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Gerecsèr, Gizella
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  44064
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1908
GeburtsortOrt der Geburt Lipócz (heute: Steinfurt, Burgenland)
SterbedatumSterbedatum 1973
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Bäuerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Legath Gisela, * 1908 in Lipócz, † 1973, Bäuerin, Gerechte unter den Völkern.

Biographie

Gisela Legath lebte 1945 mit ihren beiden Kindern, dem damals vierzehnjährigen Martin und der damals dreizehnjährigen Frieda, in Deutsch Ehrensdorf im Südburgenland. Damals wurden 80.000 ungarische Juden zu Zwangsarbeiten im Burgenland eingesetzt – fast alle arbeitsfähigen Männer waren zum Wehrdienst eingezogen worden, so auch Legaths Ehemann.

Zwei dieser Zwangsarbeiter waren György Krausz aus Szombathely und sein Freund Cundra (Nachname nicht bekannt), die in einer Mühle in Eberau beschäftigt waren. Mit dem Heranrücken der Roten Armee wurden die Juden auf einen Todesmarsch nach Mauthausen geschickt, Krausz und Cundra gelang aber die Flucht. Nachdem sich die Männer eineinhalb Wochen im Wald versteckt hatten, wandten sie sich an Familie Legath um Hilfe. Gisela Legath erkannte, dass es sich bei den beiden um entflohene Juden handelte. Obwohl sie sich der Gefahr bewusst war, versteckte sie die beiden in einem Getreidesilo. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern versorgte sie die zwei Männer mit Wasser und Nahrung.

Wenige Tage später richtete die Wehrmacht auf dem Anwesen der Familie Legath direkt neben dem Getreidespeicher eine Feldküche ein. Als einer der Soldaten die versteckten Juden entdeckte, überzeugte ihn Legath davon, sie nicht zu melden und somit deportieren zu lassen, sondern sie weiter zur Arbeit einzusetzen. So konnte Krausz bis zum Abzug der Wehrmacht als Koch, Cundra als Schneider arbeiten.

Am 12. Jänner 1994 wurde Gisela Legath gemeinsam mit ihren beiden Kindern Martin und Frieda die Auszeichnung "Gerechte der Völker" von Yad Vashem verliehen.

2011 führte das Kulturforum Südburgenland das auf Legaths Geschichte basierende Theaterstück "Menschen wie du und ich" in Eberau auf.

Gisela-Legath-Gasse

Literatur

  • Gisela Legath und ihre Kinder Martin und Frieda. In: Mosche Meisels: Die Gerechten Österreichs. Eine Dokumentation der Menschlichkeit. Tel Aviv: Österreichische Botschaft 1996, S. 54-55. URL: http://www.maislinger.net/gerechte/zittern_um_leben.htm [Stand: 21.08.2015]
  • Daniel Fraenkel / Jakob Borut [Hg.]: Deutsche und Österreicher. In: Israel Gutman [Hg.]: Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Göttingen: Wallstein 2005
  • Renate M. Schönfeldinger: "Sie werden leben!" Das Schicksal eines jüdischen Zwangsarbeiters aus Ungarn und seine Rettung durch eine burgenländische Familie im Jahr 1945. Herausgegeben vom Kulturforum Südburgenland. Pinkafeld: Desch-Drexler 2010
  • Lisa Bolyos / Dito Behr: Gedenkpolitik ist Glatteis. Das Südburgenländische Kulturforum meistert es.

Leben, bitte. In: Augustin URL: http://www.augustin.or.at/documents/article-docs/article-1808/augustin_305_fertig_klein.pdf

Weblinks