Glatz GmbH & Co KG

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Firma
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1892
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach Friedrich Glatz
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  44027
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Letzte Änderung am 8.09.2023 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Johannesgasse 23
  • Friedrich Glatz
  • Friedrich Glatz Handels-GmbH & Co KG

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48° 12' 15.39" N, 16° 22' 29.07" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1892 gründete der aus Ungarn stammende Friedrich Glatz (1857-1934) eine Firma für den Handel mit Mahlprodukten mit Sitz in 2., Lilienbrunngasse 11 und übernahm die Vertretung der "Hungaria" Dampfmühl-AG. Der Firmensitz wurde bald darauf in die Untere Donaustraße 29 verlegt. Vor dem Ersten Weltkrieg war die Firma, die überwiegend mit Kleie handelte, mit sieben Händlern an der Landwirtschaftlichen Produktenbörse vertreten und beschäftigte 30 Büroangestellte. Nach schweren Einbußen fasste das Unternehmen in der Ersten Republik wieder im Getreide-, Mehl- und Futtermittelhandel Fuß, wobei die Beziehungen zu Ungarn erhalten blieben. Das Geschäft ging 1934 auf Friedrichs Sohn Konrad über. Während des Zweiten Weltkriegs prosperierte das Unternehmen durch Neugründungen in Belgrad und Rumänien. Nach Kriegsende wurde sie bis 1947 unter öffentliche Verwaltung gestellt. Der Personalstand betrug 70 Mitarbeiter plus im Außendienst Tätige.

In der Nachkriegszeit stützte sich die Firma vor allem auf den Getreideimport aus den USA. Glatz gründete 1950 die “Agrar-Speicher-Betriebs-GmbH“, welche die zwei während des Kriegs erbauten und unter sowjetischer Verwaltung stehenden Speichersilos im Alberner Hafen pachtet (siehe Lagerhaus, siehe Albern). Im Inlandshandel wurde das Mehlgeschäft zu einer wichtigen Sparte. Die Firma setzte in den 1950er Jahren jährlich 200.000 bis 250.000 Tonnen Getreide um und weitete in der Folge ihre Geschäftstätigkeit auf ganz Österreich aus. Seit 1953 ist der Firmensitz in der Johannesgasse 23.

In den 1960er Jahren richtete das Unternehmen eine eigene Abteilung für Trockenfrüchte, Reis und Konserven ein. Mit dem Ende der großen Getreideimporte aus den USA und dem Wandel Österreichs vom Importeur zum Exporteur von Getreide begann Anfang der 1970er Jahre das Getreideexportgeschäft in die sozialistischen Oststaaten. Die Firma beschäftigte rund 100 Mitarbeiter, seit 1971 war Fritz Glatz Inhaber. Zunehmend wurde die Verpackungstätigkeit en détail aufgenommen. Aus der Lebensmittelsparte entstand 1991 eine eigene Firma. Die Expansion setzte sich mit dem Ausbau und der Beteiligung am Landesproduktenhandel, dem Handel mit Düngemitteln, durch Filialen und Niederlassungen fort. Die Internationalisierung intensivierte sich.

Heute [Stand 2012] sind 84 Mitarbeiter beschäftigt. Kerngeschäft ist nach wie vor der Agrarhandel, der 83 Prozent des Jahresumsatzes von 115 Millionen Euro ausmacht. Der Rest entfällt auf die Lebensmittelsparte. Der Exportanteil der Firma beläuft sich auf 31 Prozent. Das Unternehmen wird seit 2002 in der vierten Generation von Jakob Glatz geführt.

Quellen

Literatur

120 Jahre Glatz. Festschrift [2012]

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